„Maluma Dreams“-Inhaber kämpft mit Hungerstreik um seine Bar

„Maluma Dreams“-Inhaber kämpft mit Hungerstreik um seine Bar

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Im Dezember 2017 wurde das Maluma Dreams, eine Bar die lange Jahre zur Seele des Berliner Sprengelkiez gehört hatte, zwangsgeräumt. Der Vorwurf von Seiten des Vermieters: Mietschulden und ungenehmigte Umbauten. Mieter und Barbetreiber Emmanuel Akakpo kämpft mit allen Mitteln um sein Lebenswerk. Anfang Februar kündigte er dafür sogar einen Hungerstreik an.

„Maluma Dreams“ ausgeträumt – Bitte helfen Sie mir, meine kleine Kiezbar zu retten!“, mit diesen Worten wendete sich Emmanuel Akakpo in seiner Petition an die Öffentlichkeit. Seit mehr als einem Jahr kämpft der gebürtige Togolese um seine Bar „Maluma Dreams“ in Berlin Wedding. „17 Jahre habe ich viel Kraft, Geld und vor allem Herz in das Maluma Dreams gesteckt“, erklärt Akakpo in seinem Petitionsschreiben. Sein ehemaliger Vermieter Heinrich wirf ihm Mietschulden und ungenehmigte Umbauten vor.

Akakpos letzter Wunsch ist ein persönliches Gespräch in Begleitung eines Mediators. Obwohl die Räumlichkeiten in der Torfstraße bereits neu vermietet wurden, will Akakpo nicht kampflos aufgeben. Aus seiner Verzweiflung heraus kündigte der ehemalige Inhaber des Maluma Dreams Anfang Februar bei einer öffentlichen Kundgebung einen Hungerstreik an, den er in Freyung, Bayern, der Heimatstadt der Vermieterfamilie Heinrich, antreten wollte. Sein Ziel: Dr. Olaf Heinrich, der auch Bürgermeister der Stadt Freyung und Sohn des Vermieterpaares Heinrich ist, zum Gespräch zu bewegen. Auf Rückfragen von LoNam bestätigte uns Heinrich, dass er es so weit nicht kommen lassen wolle: „Ich werde Herrn Akakpo ein moderiertes Gespräch unter Beteiligung der Polizei anbieten.“

Akakpo und sein Team hatten den Streik akribisch geplant. Das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, das Landtagsamt sowie die Kirchen in Freyung wurden über seinen Aufenthalt und den geplanten Hungerstreik informiert. Alles soll seine Ordnung haben. Wenige Tage nach seiner Kundgebung erhielt Akakpo vom katholischen Pfarrer der Gemeinde Freyung die Einladung zum persönlichen Gespräch, zusammen mit einem Polizeibeamten und Dr. Heinrich selbst. Hocherfreut über dieses Angebot bat Akakpo darum in Begleitung seines Anwalts kommen zu dürfen und formulierte auf Wunsch des Pfarrers einige Themenpunkte um sich optimal auf das anstehende Gespräch vorbereiten zu können.

Dann der große Schock: „Ein paar Stunden später kam eine Mail vom Stadtpfarrer, das er mit den Bedingungen nicht einverstanden sei und er den Dialog nicht mehr moderieren würde“, so Akakpo in einer Videobotschaft. Auch Heinrich deutete Akakpos Anforderungen als eine Absage zur Dialogbereitschaft. Der ehemalige Barbesitzer ist verwirrt und enttäuscht. Er war es doch gewesen, der um ein Gespräch gebeten hatte. Fraglich ist nun ob es sich in diesem Fall um ein kommunikatives Missverständnis handelte oder ob die Gegenpartei rechtliche Konsequenzen befürchtete.

Die Ablehnung die Akakpo nun auch von Seiten der Kirche entgegengebracht wurde, bewegte ihn letzten Endes dazu, den angekündigten Hungerstreik doch nicht an zu treten: „Ich habe Angst den Hungerstreik durchzuführen. Mein Leben wäre in Gefahr. Ich werde Montag nicht nach Freyung fahren, ich muss ab heute eine neue Strategie entwickeln.“

Gestern bestätigte der ehemalige Barbesitzer auf Rückfragen von LoNam, dass er weiterhin das Gespräch mit der Hausverwaltung Heinrich suchen werde, jedoch nicht mehr vorhabe nach Freyung zu fahren: „Ja aber in Berlin, nicht in Freyung.“ Nun muss sich Akakpo gut überlegen, wie es weitergehen soll und ob sich das Weiterkämpfen noch auszahlen wird. Bürgermeister Heinrich betrachtet die Angelegenheit jedenfalls als bereits erledigt. Er bestätigte: „Ein Zurück in die Immobilie wird es … garantiert nicht geben.“

Johanna Longerich