Berlin-Mitte ehrt Persönlichkeiten des afrikanischen Widerstands

Berlin-Mitte ehrt Persönlichkeiten des afrikanischen Widerstands

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Jahrelang währendes Engagement zahlt sich aus.

Foto: Afrika Medien Zentrum

Das Bezirksamt von Berlin-Mitte und die von ihm einberufene, mehrheitlich afrikanische bzw. Schwarze Auswahljury haben Alternativvorschläge für die zwischen 1902 und 1939 nach den drei Begründern der deutschen Kolonien in Afrika Adolf Lüderitz, Gustav Nachtigal und Carl Peters benannten Straßen/Plätze im zukünftigen „Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel“ eingebracht.

Mit Ana Nzinga (1583-1663), Yaa Asantewaa (ca.1840-1921) und Martin Dibobe (1876-ca.1921) sind dabei drei herausragende Persönlichkeiten des afrikanischen Widerstandes gegen die koloniale Unrechtsherrschaft Portugals in Angola, Groß Britanniens in Ghana bzw. Deutschlands in Kamerun in die erste Wahl genommen worden.

Tahir Della, Jurymitglied für die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland – ISD: „Wir begrüßen die von der Jury erarbeiteten Vorschläge, vor allem aber freuen wir uns über die Wahl des prominenten Deutsch-Kameruners Martin Dibobe. Der Zugführer bei der Stadtbahn hat 25 Jahre in Berlin gelebt und sich 1919 ganz entschieden für die Gleichberechtigung der Menschen in und aus den deutschen Kolonien in Afrika eingesetzt. Es wäre ein Zeichen der historischen Gerechtigkeit, wenn Martin Dibobe aus Kamerun den Begründer der Kolonie Kamerun und bisherigen Namensgeber des Nachtigalplatzes, Gustav Nachtigal, ersetzen würde.“

In einem Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller haben bundesweit mehr als 50 Organisationen und Institutionen den Berliner Senat und das Bezirksamt von Berlin-Mitte dazu aufgefordert, auch die bereits 1986 ohne Namensänderung „umgewidmete“ Petersallee zu Ehren einer afrikanischen Persönlichkeit umzubenennen.

Christian Kopp von Berlin Postkolonial: „Mit der Petersallee haben die Nazis einen rassistischen Massenmörder geehrt, der am Kilimanjaro in Tansania bis heute als mkono wa damu (Hand mit Blut) und in Deutschland als ‚Hängepeters’ bekannt ist. Wie könnten wir bei unseren kritischen Stadtführungen durch den entstehenden, europaweit einzigartigen ‚Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel’ den Fortbestand eines solchen Straßennamens erklären?“

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