Brandangriff auf Olympia-Läuferin Cheptegei
Vor drei Wochen lief die ugandische Marathonläuferin Rebecca Cheptegei noch bei den Olympischen Spielen in Paris. Nun kämpft die 33-Jährige nach einem brutalen Angriff durch ihren Lebensgefährten um ihr Leben. Laut Polizeiangaben wurde Cheptegei in ihrem Zuhause in Trans-Nzoia County, Kenia, mit Benzin übergossen und angezündet, nachdem es zwischen den beiden zu einem Streit gekommen war. Sie erlitt schwere Verbrennungen an 80 Prozent ihres Körpers und schwebt in Lebensgefahr.
Rebecca Cheptegei gehört zu den weltbesten Marathonläuferinnen. Bei den Olympischen Spielen in Paris belegte sie im Marathon der Frauen den 44. Platz. Zuvor hatte sie bei der Weltmeisterschaft in Budapest 2023 den 14. Rang erreicht. Einen besonderen Erfolg feierte sie 2021, als sie bei den Berg- und Traillauf-Weltmeisterschaften in Chiang Mai die Goldmedaille gewann.
Der Vorfall sorgt international für Entsetzen. Ugandas Olympiakomitee-Präsident Donald Rukare verurteilte die Tat scharf und rief zu einem Ende der Gewalt gegen Frauen auf. Dieser schreckliche Fall reiht sich in eine beunruhigende Statistik ein: Bereits Ende 2023 hatte die UN alarmierende Zahlen veröffentlicht, im Jahr 2022 wurden weltweit fast 89.000 Frauen und Mädchen Opfer von Femiziden.
UPDATE, 5. Sept., 13:00
Rebecca Cheptegei erlag ihren schweren Brandverletzungen: „Mit tiefer Trauer geben wir heute Morgen den Tod unserer Sportlerin Rebecca Cheptegei bekannt, die auf tragische Weise Opfer häuslicher Gewalt wurde. Als Verband verurteilen wir derartige Taten und fordern Gerechtigkeit. Möge ihre Seele in Frieden ruhen“, schreibt der Leichtathletikverband Ugandas beim Kurznachrichtendienst X (ehemalig Twitter).
Alexandra Enciu