Egyptair-Crash – endlich Aufklärung?

Egyptair-Crash – endlich Aufklärung?

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Knapp zwei Wochen nach der Bergung des Flugschreibers der MS804 wurden erste Aufzeichnungen gesichert. Der Zugriff auf die zum Teil stark beschädigten Daten ist jedoch weiterhin schwierig und kann Jahre in Anspruch nehmen.

(Symbolbild) Foto: Afrika Medien Zentrum/ Ronja Sommerfeld

Die ägyptische Luftfahrtbehörde konnte in Zusammenarbeit mit der Besatzung des französischen Bergungsschiffes John Lethbridge Wrackteile des am 19. Mai 2016 auf der Strecke von Paris nach Kairo verunglückten Airbus der ägyptischen Airline Egyptair MS804 lokalisieren. Rund 290 Kilometer nördlich der ägyptischen Küste wurde der stark beschädigte Stimmrekorder aus dem Mittelmeer geborgen. Die darauf gesicherten Audioaufnahmen könnten helfen, die strittige Frage um die Absturzursache endlich aufzuklären.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande wies auf einer Pressekonferenz daraufhin, dass hierbei kein Ursache ausgeschlossen werden kann. Ägyptische Behörden vermuteten kurz nach dem Unglück einen terroristischen Anschlag als Ursache. Die Faktenlage ist bis heute allerdings vage, da sich bisher niemand zu der Tat bekannt hat. Laut Expertenmeinungen dauert es im Allgemeinen nur wenige Tage, meist sogar nur wenige Stunden, bis ein solches Zugeständnis öffentlich wird. Jedoch kann ein terroristischer Übergriff aufgrund dieser Passivität nicht ausgeschlossen werden. Die Vergangenheit zeigte, dass es sich auch um strategisches Vorgehen solch gewaltsamer Strukturen zur Vertuschung von Wiederholungstaten handeln kann.

Die französische Behörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt äußerte darüber hinaus Vermutungen über einen technischen Defekt am Flugzeug. Sie stützt sich dabei auf die Daten des sogenannten ACARS-Systems, einem automatischen Datenübermittlungssystems zwischen Flugzeug und Tower, dessen Daten den Verdacht auf Rauch im Cockpit aufkommen ließ. Der internationale Nachrichtensender CNN meldete dazu, dass die ACARS-Funkverbindung automatisch den Standort des Flugzeugs übermittelt. Sollten also Daten über ein Rauchaufkommen übermittelt worden sein, wären demnach auch Lokalisationsdaten übertragen worden. Dies würde die Frage aufwerfen, warum das Flugzeugwrack nicht viel eher entdeckt wurde.

Überdies musste der Airbus 320 in den 24 Stunden vor dem Absturz aus technischen Gründen drei Mal notlanden. Der Vorsitzende von EgyptAir Safwat Musallam entgegnete, es habe keine technischen Warnhinweise gegeben, bevor der Airbus vom Radar verschwand. Hätte es Hinweise auf technische Mängel gegeben, wäre das Flugzeug am Boden geblieben. Routinemäßige Prüfungen vor jedem Start verliefen problemlos. Aufsichtsratsvorsitzender von Egypt National Air Navigation Services Company Mohi El-Din sagte der Nachrichtenagentur Al-Ahram, dass es keine Veränderung der Flughöhe oder Schwankungen des Airbusses gab, bevor er vom Radar verschwand.

Weiterhin herrscht Unklarheit über Wrackteile und persönliche Gegenstände von Insassen, die im Laufe der Ermittlungen entdeckt wurden. Nach Angaben der griechischen Behörde für Flugsicherheit und Egypt Air handelte es sich bei den Fundstücken, die kurz nach dem Absturz nahe der griechischen Insel Karpathos entdeckt wurden, nicht um Teile des Fluges MS805.

Das Centre of Research on Globalisation berichtete außerdem, dass die Wrackteile keine Brandspuren aufweisen. Erste Informationen des Datenschreibers bestätigen jedoch Vermutungen über ein Feuer. Die Bordelektronik sowie die Toiletten sollen betroffen gewesen sein. Der Untersuchungsausschuss teilte mit, dass dieses Szenario auch mit den Daten des automatischen Kommunikationssystems ACARS übereinstimmen. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AP habe ein ägyptischer Gerichtsmediziner an mindestens einem menschlichen Überrest Verbrennungsspuren entdeckt. Eine Explosion als Ursache sei somit sehr wahrscheinlich. Der forensische Leiter dementierte diese Meldung jedoch. Die Regierungen beider Länder bekräftigen ihre Aussage, dass weiterhin keine endgültige Aussage über die Absturzursache getroffen werden kann. Es werde jedoch jedweder Aufwand zur schnellstmöglichen Klärung des Unglücks betrieben.

Monique Meneses

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