Einheit, Frieden, Vergebung, Versöhnung

Einheit, Frieden, Vergebung, Versöhnung

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Während seiner Afrika-Reise besuchte Papst Franziskus drei verschiedene Länder. Überall war er bemüht, Vertrauen zu schaffen und Hoffnung zu geben. Mit großen Worten trat er auf – ob große Taten folgen werden?

Papst Franziskus von Casa Rosada (Argentina Presidency of the Nation), Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0

Die Afrika-Reise des Papstes Franziskus hat sich ihrem Ende geneigt. Der bleibende Eindruck scheint in der Bevölkerung vor allem eines zu sein: positiv. In Kenias Hauptstadt Nairobi widmete sich der Pontifex zum einen dem Thema Klimaschutz, eine im Hinblick auf den Klimagipfel in Paris außerordentlich aktuelle und auch drängende Angelegenheit. Zum anderen stand Armut im Fokus seiner Ansprachen, da Armut, Gewalt, Terror und somit auch Terrorismus perpetuiere. Letzteres eine Herausforderung, die zu den zentralen Themen des Pontifikats von Papst Franziskus gehört. Anschließend machte er sich auf den Weg nach Uganda, wo er voller Erwartungen von der zumeist christlichen Bevölkerung begrüßt wurde. Sein Besuch sollte zahlreiche Zeichen in diversen Bereichen setzen. Ein Höhepunkt war das Gedenken an ugandische Märtyrer, welche als Vorbild für Gläubiger figurieren sollen. Aber auch in der Familienpolitik wurde eine klare Position von ihm erwartet. Darüber hinaus wurde der Papstbesuch als positive Werbung willkommen geheißen. Sowohl für das Land selbst als auch für bestimmte Persönlichkeiten, die sich mit dem Papst gerne fotografieren ließen – oder Fotomontagen publizierten. Außerdem wurden Zehntausende von Touristen erwartet, ein riesiger ökonomischer Vorteil für das Land.

Franziskus begab sich ebenfalls in einen Slum Nairobis, in der Hoffnung, seinen Worten Nachdruck verleihen zu können. Er kritisierte scharf die dortigen, meist miserablen Umstände, welche partiell auf eine reiche, machtbesessene Minderheit zurückzuführen seien. Ebenfalls appelierte er an den gemeinsamen Kampf gegen Extremismus, unter anderem im Hinblick auf die islamistischen Anschläge auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi im September 2013. Anschläge, die bei vielen Kenianer_innen noch präsent sind und eine gewisse Angst in der Bevölkerung schüren. Jene Angst gegenüber Anderen soll aber bekämpft werden, denn: „wir sind alle Brüder“, so Franziskus. Auf dem Universitätsgelände der Hauptstadt fand zudem die erste große Messe statt. Eine gerechtere Gesellschaft und ein größeres Bewusstsein für Diskriminierungen standen hierbei im Vordergrund.

Das dritte Land auf der Reise des Papstes war die Zentralafrikanische Republik. In der Hauptstadt Bangui fungierte er hauptsächlich als Botschafter des Friedens und der interkulturellen Versöhnung. Für viele soll er ein Zeichen der Hoffnung gewesen sein, besonders im Hinblick auf die schwierige politische Situation. In ihrer Ansprache verurteilte die Übergangspräsidentin der Zentralafrikanischen Republik, Catherine Samba-Panza, die in ihrem Land begangenen, oft gravierenden Fehler der letzten Jahre. Sie hegte die Hoffnung, dass durch jenen Papstbesuch die vor allem jungen Generationen zum Reflektieren angeregt werden.

Der Papst war während seiner gesamten Reise bemüht, sich an alle Gruppen zu wenden, unabhängig von Religion, Geschlecht oder politischer Ausrichtung. In diesem Sinne besuchte er auch die Moschee von Koudoukou. Ein Zeichen der Toleranz und primär des Vertrauens. Aus Sicherheitsgründen soll dem Papst von einigen, potenziell gefährlichen Besuchen abgeraten worden sein. Franziskus einzige Angst sei jedoch eine andere gewesen: die Moskitos!

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Léa Glasmeyer

Foto: Papst Franziskus von Casa Rosada (Argentina Presidency of the Nation)/ Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0