Igiaba Scego: Kassandra in Mogadischu
Wie erzählt man die Geschichte einer Familie, wenn die gemeinsame Sprache in der Diaspora verloren geht? Diese zentrale Frage beleuchtet Igiaba Scego in ihrem gefeierten autofiktionalen Roman „Kassandra in Mogadischu“. Im Rahmen der Somali Kulturwochen wird die renommierte italienische Erzählerin und Autorin aus ihrem Werk im Literaturhaus Schleswig-Holstein e. V. lesen.
Igiaba Scego, 1974 in Rom geboren und Teil einer somalischen Familie, nimmt uns mit auf eine bewegende Spurensuche zwischen Mogadischu und Rom. Ihre Erzählung entfaltet sich zwischen verlorengeglaubten Müttern und wiedergefundenen Brüdern, zwischen Erinnerungen an eine Kindheit im Busch und den Erfahrungen in einer Schule in Rom-Nord. Scego thematisiert nicht nur die Verletzungen, die die Kolonialzeit über Generationen hinterlassen hat, sondern auch die große Hoffnung, die im Erzählen selbst liegt.
Für Scego ist die Literatur mehr als nur ein Beruf; sie bezeichnet das Lesen und Schreiben als ihren Rettungsanker. Mit einem Studium in Literatur und Pädagogik und mehreren veröffentlichten Romanen und Erzählungen hat sie sich als bedeutende Stimme der italienischen und somalischen Literatur etabliert. Ihre Texte laden ein, über Identität, Verlust und die Kraft des Erzählens nachzudenken.
Die Lesung findet im Rahmen der Kulturwochen in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein e. V. und dem Romanischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt.
WANN: Donnerstag, 21. November, 19.00 – 21.00 Uhr
WO: Literaturhaus Schleswig-Holstein e. V., Schwanenweg 13, 24105 Kiel
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