Interkulturelles Fußballturnier setzt Zeichen gegen Fluchtursachen

Interkulturelles Fußballturnier setzt Zeichen gegen Fluchtursachen

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Erstmals findet im Rahmen des Interkulturellen Fußballturniers die Baobab-Messe für Engagement statt.

Am 01. Juli 2017 veranstaltet NARUD e.V. das 8. Interkulturelle Fußballturnier an der Sportanlage Behmstraße, Berlin. Das Turnier steht für die Wertschätzung der Vielfalt, setzt ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus, und ersucht sowohl eine Willkommenskultur als auch Inklusion und Zusammenhalt zu stärken.

Foto: NARUD e.V.
Foto: NARUD e.V.

Nach dem letztjährigen Schwerpunkt „Solidarität mit Flüchtlingen jetzt!“ nehmen die Veranstalter_innen dieses Jahr globale Verhältnisse und Entwicklungen, die Menschen in Not und Flucht treiben, in den Fokus. Diese sind vielfältig: politische Verfolgung, eine sozioökonomisch instabile Lage oder die Auswirkungen des Klimawandels. Die Anzahl der Menschen, die ihr Leben auf der Transitstrecke Richtung Europa verlieren, nimmt immer mehr zu. Es ist notwendig, die globalen Wirtschaftsbeziehungen grundlegend umzugestalten, neokoloniale Strukturen zu überwinden, und so die Lebensbedingungen in den jeweiligen Herkunftsländern zu verbessern. So lassen sich jene Push-Faktoren minimieren, welche Menschen dazu veranlassen, die Strapazen der Flucht auf sich zu nehmen, ihre Familien zurück zu lassen oder ihr Leben in Gefahr zu bringen. Daher lautet das diesjährige Motto: „Fluchtursachen bekämpfen!“.

Auch die am Turnier teilnehmenden Teams setzten sich kritisch mit dem Leitgedanken des Turniers
auseinander, indem sie themenbezogene Spruchbanner entwerfen und diese Themen mit ihren Mitspielenden
diskutieren. Das Turnier steht im Zeichen der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung und wird durch das Förderprogramm des Europäischen Jahrs für Entwicklung (FEB) vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. So wird die Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit für die Komplexität und Kontroversen der Migrations- und Flüchtlingspolitik in Berlin verfolgt, denn trotz positiver Entwicklungen ist das Thema Flucht und Migration im aktuellen Kontext noch einseitig stigmatisiert.

Foto: NARUD e.V.
Foto: NARUD e.V.

Mit diesem bildungspolitischen Ansatz findet als Begleitmaßnahme des Turniers auch eine von NARUD e.V. konzipierte Informationsausstellung zum Themenfeld Flucht und Migration statt. Zahlreiche Organisationen und Vereine, die sich in der Willkommenskultur engagieren, werden sich zusätzlich erstmals auf der Baobab-Messe präsentieren, Aufklärungsarbeit leisten und sich vernetzen. Die Baobab-Messe soll Denkanstöße über die Integrations- und Migrationspolitik, Partizipation, Nachhaltigkeit und Diversity geben. Drei herausragende Projekte werden in den Kategorien mit dem Baobab-Preis ausgezeichnet: Dezimierung von Fluchtursachen, Engagement in entwicklungspolitischer Bildung und Antidiskriminierungsarbeit/ Förderung von Vielfalt.

Im Rahmen einer Gala-Night am 08. Juli 2017 wird dann mit den Gewinnerteams der Abschluss der Baobab-Messe und des Interkulturellen Fußballturniers – sowie das 10-Jährige Bestehen von NARUD e.V. – gefeiert.

Foto: NARUD e.V.
Foto: NARUD e.V.

In den letzten Jahren konnte mit der Durchführung des Fußballturniers bereits einen wertvoller Beitrag zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Bezirk Berlin-Mitte geleistet werden und gleichzeitig ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden.

Wegen der hohen Resonanz und dem positiven Feedback von den Teilnehmenden aus den Gemeinschafts- und Notunterkünften, sollen in diesem Jahr noch gezielter Geflüchtete und Asylsuchende für die Teilnahme am Turnier gewonnen werden. Neben dem sportlichen Wettbewerb fördert der offene Rahmen des Fußballturniers den konstruktiven Dialog zwischen Politiker_innen, Bewohner_innen, Vereinen und Geflüchteten. Schirmherren sind der Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte, Herr von Dassel und der Integrationsbeauftrage des Berliner Senats, Herr Germershausen.

Veranstaltungsort: Sportanlage Behmstraße, 13357 Berlin-Gesundbrunnen
Anpfiff: 10 Uhr, Finale: circa 17Uhr
Eintritt frei