Jowee Omicil: „sMiLes“
Ende Januar 2026 wird das elfte Album des kanadisch- haitianischen Jazzmusikers und Komponisten Jowee „BasH“ Omicil veröffentlicht. Das musikalische Multitalent stellt den Mut zum Risiko und die Schönheit des Unvollkommenen in den Mittelpunkt seines Schaffens.
Omicil wurde im Jahr 1977 in der kanadischen Metropole Montreal als Sohn haitianischer Eltern geboren. Er studierte in Boston Musik und zog nach seinem Abschluss nach New York. Dort konnte er sich in der Jazzszene etablieren und arbeitete unter anderem mit Wyclef Jean von der weltbekannten Band „The Fugees“ zusammen. Nach mehreren Zwischenstationen wie in Haiti ließ sich Omicil in Paris nieder.
Omicils Debütalbum wurde 2009 veröffentlicht. In seinem musikalischen Wirken beschäftigt sich Jowee Omicil mit seinen Wurzeln: Das Album „Spiritual Healing: Bwa Kayiman Freedom Suite“ von 2023 handelt vom Treffen im Bwa Kayiman im Jahr 1791. Dieses Treffen gilt aus Ausgangspunkt der haitianischen Revolution gegen die französische Kolonialmacht, die zur Unabhängigkeit Haitis führte.
Omicil denkt seine Herkunft allerdings noch weiter und schließt Afrika mit ein. Hier wurden seine Vorfahren versklavt und in die Karibik verschleppt, um dort auch Plantagen zu arbeiten. Unter anderem von dieser Verbundenheit zum afrikanischen Kontinent handelt das neue Album „sMiLes“: In „Trip to GhanA“ verbindet Jowee Omicil Haiti mit dem westafrikanischen Ghana und lässt afrikanische Wurzeln mit kreolischem Erbe verschmelzen. In „ShorTer Way To MarraKecH“ durchquert der Künstler aus Kanada gemeinsam mit der marokkanischen Sängerin Malika Zarra die Wüste Sahara im Norden Afrikas. „OkaP To MinDeLo“ stellt einen Liebesbrief Haitis an Kap Verde dar. Damit drückt Omicil aus, dass sich beide Länder für ihn als Heimat anfühlen. In „LeTTre Du MALi PouR JonaTHan“ begibt sich Jowee Omicil schließlich auf eine Zeitreise zurück ins Mandingue-Reich, dessen Zentrum im heute malischen Timbuktu lag. Hierbei schreibt Omicil einen Brief mit Klaviertasten.
Aleksandar Abramović



