Leichtathletik-WM: Alphonce Felix Simbu schreibt Geschichte
Alphonce Felix Simbu aus Tansania hat bei der Leichtathletik-WM in Tokio im Marathon Gold geholt. Das Rennen blieb bis zur letzten Sekunde spannend, denn Simbu setzte sich nur mit 0,03 Sekunden Vorsprung vor seinem Kontrahenten Amanal Petros durch.
Die diesjährige Leichtathletik-Weltmeisterschaft findet vom 13. bis 21. September 2025 in Tokio statt. Zum Saisonabschluss bietet sie zahlreichen Athlet*innen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Besonders im Blickpunkt stand der 33-jährige tansanische Marathonläufer Alphonce Felix Simbu, der am Morgen des 15. September erstmals in seiner Karriere eine Goldmedaille gewann. Der Langstreckenlauf startete mit 88 Teilnehmern aus 47 Ländern, die bei schwül-heißen Temperaturen gegeneinander antraten. 22 Läufer konnten das Rennen nicht beenden, darunter auch der Favorit, der in den März-Rennen noch überzeugt hatte. Simbu absolvierte die klassische Marathon-Distanz von 42,195 Kilometern in 2 Stunden, 9 Minuten und 48 Sekunden. Der deutsch-eritreische Läufer Amanal Petros erzielte dieselbe Zeit: Auf den letzten 300 Metern entwickelte sich ein packendes Duell, bei dem sich Simbu schließlich mit einem Vorsprung von nur 0,03 Sekunden durchsetzte. Petros zeigte sich enttäuscht über die verpasste Goldmedaille, gratulierte jedoch seinem Gegner und betonte die außergewöhnliche Leistung des Tansaniers. Für Simbu bedeutet der Erfolg einen historischen Triumph. Er ist der erste Athlet aus Tansania, der bei Weltmeisterschaften Gold gewinnt. Zuvor hatte er 2017 in London Bronze geholt und beim Boston-Marathon 2025 den zweiten Platz belegt. „Schaut euch nur den Endspurt an. Als wir ins Stadion einliefen, war ich mir nicht sicher, ob ich gewinnen würde. Ich wusste es nicht, bis ich meinen Namen auf den Bildschirmen ganz oben sah, da war ich erleichtert“, erklärte Simbu im Interview. „Heute habe ich Geschichte geschrieben. 2017 gab es Bronze, danach viele Läufe ohne Medaille. Jetzt ist es endlich so weit.“
Lina Velte