Mugabe ist weg: Welche Zukunft wartet?

Mugabe ist weg: Welche Zukunft wartet?

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Ein Kommentar von Bi Ta Sohun.

Foto: Public Domain Mark 1.0, U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Jesse B. Awalt/Released

Im Jahr 1980 sagte Robert Mugabe dem Regime von Ian Smith im ehemaligen Rhodesien: „Gestern wart ihr meine Feinde, jetzt seid ihr meine Freunde“. Ironie des Schicksal oder ein Treppenwitz, vielleicht würde Mugabe heute versuchen, seinem Volk dasselbe zu sagen, aber diesmal genau anders herum: „Gestern wart ihr meine Freunde, jetzt seid ihr meine Feinde“.

Was wird mit Simbabwe passieren ohne Robert Mugabe an der Spitze des Landes? Wer weiß, wer ihn nach 37 Jahren im Amt ersetzen wird, bleibt vorsichtig mit optimistischen Aussagen. Übergangspräsident Emmerson Mnangagwa ist der Mann, der durch das Unglück Mugabes wohl am meisten profitierte. Knapp 40 Jahre ist er Robert Mugabes Freund, Vertrauter und Begleiter beim Kampf für die Unabhängigkeit. Mit Mugabes Hilfe hat er fast in allen Ministerien Posten besetzt, u.a. den Minister für Staatssicherheit, Justiz, Finanzen, Verteidigung und Wohnraum, er war Parlamentspräsident und Vizepräsident.

A priori, folgt man der Logik, sollte sich so schnell nichts ändern. Wenn er sich der Opposition zuwendet und sich externe Hilfe holt, würde er sich selbst kompromittieren und sich in eine schwierige Position gegen den konservativen Flügel seiner politischen Partei Zanu-PF begeben. Dennoch, der neue starke Mann in Simbabwe kündigte die Öffnung des Landes zu mehr demokratischen Strukturen an. Klare Worte, die weitestgehend auf Skepsis trifft. Nach 37 Jahren ist die Hoffnung auf ein neues Zeitalter für viele simbabwische Staasbürger_innen klein. Ein Großteil kennt niemand anderes als Mugabe an ihrer Spitze.

Wenn man das Land verändern will, muss es sehr bald neue transparente freie Wahlen geben, damit sich das Volk über seine Zukunft äußern kann. Emmerson Mnangagwa ist ein Mugabe, er hat nur ein anderes Gesicht. Der Hund wird seine Art zu sitzen nicht ändern. Die Simbabwer_innen sollten diesen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte ihrer Nation nicht verpassen. Mugabe war ein Freiheitskämpfer für das Volk. Trotz der Karikatur, die der Westen von ihm zeichnete, bleibt Mugabe für viele Afrikaner_innen ein großes Vorbild für den Kampf um wahre Unabhängigkeit eines Volkes.

Bi Ta Sohun

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