Offener Appell der International Amhara Task Force (IATF)

Offener Appell der International Amhara Task Force (IATF)

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Eine Demonstration bezüglich des Konfliktes in Amhara © Verein zur Förderung des Amhara Volkes in Berlin e.V.

An alle internationalen politischen Institutionen, diplomatischen Vertretungen, Menschenrechtsorganisationen und weltweiten Medien

DRINGENDER AUFRUF ZUM HANDELN: STOPPEN SIE DIE VÖLKERMORDÄHNLICHEN ANGRIFFE AUF DAS AMHARA-VOLK IN ÄTHIOPIEN

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die International Amhara Task Force (IATF), ein globaler Zusammenschluss von Amhara-Verbänden und Diaspora-Gemeinschaften, wenden uns mit größter Sorge und Entschlossenheit an Sie. Unsere Mahnung gilt der rasch eskalierenden humanitären und menschenrechtlichen Katastrophe, die das Amhara-Volk in Äthiopien mit voller Härte trifft.

Es ist unsere moralische Pflicht, nicht länger zu schweigen, wenn eine systematisch organisierte Kampagne der Gewalt, ethnischen Verfolgung und Ausgrenzung das Überleben eines Volkes bedroht. Diese Realität erfüllt alarmierend die Kriterien eines gezielten Völkermords.

Unter der Führung von Premierminister Abiy Ahmed und mit Unterstützung extremistischer Oromo-Gruppen innerhalb der regierenden Partei eskaliert die Gewalt gegen die Amhara-Bevölkerung. Eine verstärkte anti-amharaistische Rhetorik dient als Grundlage für diskriminierende staatliche Maßnahmen und rechtfertigt eine brutale Vernichtungspolitik.

Katastrophale Zustände in der Amhara-Region

Die Region ist täglichen Angriffen durch staatliche Kräfte und verbündete Milizen ausgesetzt. Drohnentechnologie aus der Türkei, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten wird nicht nur gegen Selbstverteidigungskräfte, sondern auch gegen unbewaffnete Zivilisten eingesetzt. Ziele sind Mütter, Kinder und ältere Menschen sowie Schulen, Kirchen, Krankenhäuser und Kulturerbestätten.

Massaker und Einsatz verbotener Waffen

Ein besonders grausames Beispiel ist das Massaker vom 17. April 2025 in der Gojjam-Zone. Bei einem Drohnenangriff auf eine Schule starben über 120 Menschen, überwiegend Kinder. Diese Tat wurde unter anderem von der BBC und dem Ökumenischen Rat der Kirchen dokumentiert. Zudem gibt es glaubhafte Hinweise auf den Einsatz chemischer Waffen – ein klarer Bruch internationalen Rechts.

Chronik der Gewalt seit 2019

Seit 2019 werden Amhara gezielt verfolgt:

  • Massentötungen ohne strafrechtliche Folgen
  • Zwangsvertreibungen
  • Willkürliche Inhaftierungen
  • Systematische Folter
  • Zerstörung religiöser und kultureller Stätten

Diese Gräueltaten konzentrieren sich auf Oromia und Benishangul-Gumuz. Seit 2021 hat sich die Lage drastisch verschärft. Das Schweigen der Welt erinnert schmerzhaft an das Versagen der internationalen Gemeinschaft in Ruanda.

Ein kollektives Versagen

Das vielbeschworene Mantra „Nie wieder“ ist angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen ein Hohn. Die fortwährende Gewalt, die ideologische Rechtfertigung dieser Verbrechen und das organisierte Schweigen oder Wegsehen vieler internationaler Akteure bedeuten de facto eine Mitverantwortung an den aktuellen Verbrechen.

Unsere Forderungen:

  1. Öffentliche Verurteilung des Völkermords durch politische Spitzenvertreter.
  2. Sofortige Einstellung aller Angriffe gegen Amhara, insbesondere Drohneneinsätze und verbotene Waffen.
  3. Einrichtung einer unabhängigen internationalen Untersuchungskommission.
  4. Sanktionen gegen alle Verantwortlichen, einschließlich Premierminister Abiy Ahmed.
  5. Entwicklung eines Schutzmechanismus für Amhara-Zivilisten.
  6. Bereitstellung umfassender humanitärer Hilfe.
  7. Strafverfolgung der Täter durch den Internationalen Strafgerichtshof und nationale Gerichte.

https://allafrica.com/stories/202504240267.html

https://addisstandard.com/drone-strike-in-amharas-ambasel-district-kills-three-children-aunt-amid-escalating-clashes/?amp=1

https://www.oikoumene.org/news/wcc-condemns-drone-attack-in-ethiopia

https://www.amharaamerica.org/post/education-under-siege-the-state-of-education-in-the-ongoing-amhara-war-in-ethiopia

Diese Berichte belegen die systematische Zerstörung von Bildungseinrichtungen und das gezielte Töten von Zivilisten.

Sie sind Ausdruck eines kaum dokumentierten Völkermords.