Rassismusvorfälle an den ukrainischen Außengrenzen

Rassismusvorfälle an den ukrainischen Außengrenzen

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Aktuell herrscht Notzustand in der Ukraine. Aufgrund des Angriffskrieges durch Russland gegen die Ukraine flüchten seit dem 24. Februar immer mehr Menschen in die angrenzenden EU-Staaten. Menschen afrikanischer Herkunft, Schwarze Menschen und People of Color berichten dabei von Zurückweisung und rassistisch-geprägtem Verhalten durch die ukrainische Grenzbehörde sowie durch Behörden an den angrenzenden Länder.

Auf sozialen Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter gehen aktuell viele Videos viral. Es handelt sich um Szenen bei denen Menschen afrikanischer Herkunft die Flucht aus dem aktuellen ukrainischen Kriegsgebiet sehr erschwert bzw. nicht gewährt wird. Besonders afrikanische Studierende berichten gegenüber Journalist*innen von Abweisungen und Gewalt an den ukrainischen Grenzen. Aber auch andere Migrant*innen sind betroffen. Gegenüber ZEIT Online unter der Rubrik „Stimmen aus der Ukraine“ beschreibt die nigerianische Studentin Blossom von Ihren Erfahrungen während Ihrer Flucht nach Polen: „Ich habe gesehen, wie auch viele andere Schwarze Personen aus Zügen geschubst wurden (…) wir Afrikaner blieben draußen“.

Im Anschluss an die Sitzung des Krisenstabes der Bundesregierung im Auswärtigen Amt (24.2.2022) äußerte sich die Außenministerin Annalena Baerbock zum aktuellen Russland-Ukraine Konflikt. Das Statement von Baerbock ist deutlich: „Wir werden alle aufnehmen“. Auch Präsident der Afrikanischen Union (AU) Macky Sall sowie Moussa Faki Mahamat, Vorsitzender der Kommission der AU äußerten ihre große Besorgnis im Hinblick auf die gefährliche Situation an den Grenzübergängen. In Ihrem Statement, das auf der offiziellen Internetseite der AU veröffentlicht wurde, weisen beide Vorsitzende auf das Recht aller Menschen hin – unabhängig von Ihrer Nationalität – während eines Konflikts internationale Grenzen zu überqueren, um sich in Sicherheit zu bringen. Die aktuelle Situation beschreiben Beide als „schockierend rassistisch und [als] Verstoß gegen das Völkerrecht“. Nach Angaben des UNHCR konnten innerhalb der vergangenen fünf Tage seit Kriegsbeginn mind. 660 000 Menschen fliehen (Stand: 01.03.22).

Auf sozialen Plattformen wird unter Hashtags wie #AfricansInUkraine oder #NigeriansInUkraine auf die Situation an den Grenzen aufmerksam gemacht und zur intersektionalen Gerechtigkeit für Schutzsuchende aufgefordert. TANG e.V. und Asmara´s World haben dafür einen Spendenaufruf gestartet.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter diesem Link und hier: evacuteafricansfromua@gmail.com

Außerdem gibt es weitere Spendenaufrufe die explizit für Schwarze Menschen in der Ukraine erstellt wurden: BlackPeopleInUkraine

Charlotte Laville