Südafrika führt Anti-HIV-Mittel Lenacapavir ein

Südafrika führt Anti-HIV-Mittel Lenacapavir ein

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Lenacapavir-Impfung (Symbolbild) © Beendy234 , Wikimedia Commons, CC BY 4.0

Am 1. Dezember wurde der Welt-Aids-Tag 2025 begangen. An diesem Tag führte die Republik Südafrika das Medikament Lenacapavir ein. Lenacapavir wird alle sechs Monate gespritzt und verhindert in dieser Zeit eine Infektion mit dem HI-Virus (HIV), das die Immunschwächekrankheit AIDS auslöst. Neben Südafrika erhielt auch das kleine Nachbarland Eswatini aus den USA erste Dosen des Wirkstoffes. Sein Ministerpräsident Russell Dlamini erklärte, Lenacapavir sei die Antwort auf HIV – es würde die Menschen im Land schützen und den Betroffenen eine neue Hoffnung geben.

HIV ist vor allem in Subsahara-Afrika verbreitet, wo rund die Hälfte der etwa 41 Millionen infizierten Menschen leben. In dieser Region ist der Marktpreis von Lenacapavir, der umgerechnet 12.000 Euro pro Dosis beträgt, für die meisten Menschen nicht erschwinglich. Daher hat die US-Regierung den Hersteller Gilead Sciences dazu verpflichtet, drei Jahre lang eine erhebliche Zahl von Lenacapavir-Dosen zum deutlich niedrigeren Selbstkostenpreis nach Subsahara-Afrika zu liefern. Beobachter*innen begrüßen diese Maßnahme, machen aber zugleich geltend, dass sie den weitaus höheren Bedarf nicht decken könne. Die Gates Foundation unterstützt daher derzeit indische Pharmaunternehmen dabei, nach Generika von Lenacapavir zu forschen. Generika sind wirkstoffgleiche Ableger von Originalmedikamenten, die nach Ablauf des Patentschutzes in Umlauf kommen. Die Generika von Lenacapavir sollen ab dem Jahr 2027 für rund 20 Euro pro Dosis erhältlich sein.

Ousman Basirou

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