Togo schließt sich Aufforstungsprojekt an
Togo schließt sich der „Großen Grünen Mauer“ an. Dieses Projekt soll den Sahel aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen aufforsten. Aber in der Praxis ergeben sich bei seiner Verwirklichung Probleme.
2007 rief die Afrikanische Union (AU) die Initiative „Große Grüne Mauer“ ins Leben, um den Sahel aufzuforsten. Nun schließt sich Togo dem Projekt an, in der Hoffnung, seine ländlichen Regionen nachhaltig zu entwickeln und den Klimawandel besser bekämpfen zu können. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) möchte das westafrikanische Land mit Expertenwissen und Kapital bei der Realisierung seines Vorhabens unterstützen.
Die „Große Grüne Mauer“ soll den Sahel von Senegal bis Dschibuti durchziehen und 15 Kilometer breit sein. Sie soll zudem mehrere Aufgaben erfüllen: Ökologisch soll durch die „Grüne Mauer“ die Ausbreitung der Wüste Sahara nach Süden aufgehalten werden und eine grüne Lunge entstehen, die sich günstig auf das globale Klima auswirkt. Wirtschaftlich hingegen können durch die Gewinnung neuer landwirtschaftlicher Flächen Millionen Menschen im Sahel eine Existenzgrundlage gewinnen. Das Projekt ist so bedeutend, dass sich in ihm mehrere internationale Organisationen wie die Europäische Union, die Weltbank und die UNO engagieren. Auf nationalstaatlicher Ebene ragen als Unterstützer vor allem Frankreich und China hervor. Geholfen wird den Sahel-Ländern mit Experten, Technik und Kapital.
Beim Versuch, die „Große Grüne Mauer“ zu verwirklichen, stellen sich den Sahel-Staaten und den internationalen Unterstützern aber Hindernisse in den Weg: Zum einen ist der Sahel zu groß, um flächendeckend bewässert zu werden. Zum anderen setzen die verschiedenen Sahel-Länder das Projekt nur unterschiedlich gut um. Vor allem aber ist die Zusammenarbeit mit den Dorfgemeinschaften nicht überall gegeben. Diese ist aber entscheidend, damit die Bäume nach ihrer Pflanzung gepflegt werden. Daher hat sich die Afrikanische Union nun einem neuen Ansatz verpflichtet, der eher die Kooperation mit der lokalen Bevölkerung sucht, als mit den nationalen Regierungen.
Ousman Basirou