11. ALFILM – Nomad Edition: das Arabische Filmfestival Berlin startet mit sudanesischem Headliner
Fünf Monate nach dem eigentlich geplanten Auftakt im Frühling kehrt das 11. Arabische Filmfestival Berlin - ALFILM vom 01. bis 29. September doch noch unter den Bedingungen der fortdauernden Pandemie in die Berliner Kinos zurück. Als konzentrierte „Nomad Edition“ reist ALFILM nun mit leichterem Gepäck von Spielort zu Spielort.
Den Auftakt macht am 1. September im Freiluftkino Kreuzberg der sudanesische Eröffnungsfilm „You Will Die at Twenty“ von Regisseur Amjad Abu Alala. Es ist die erste Langfilm-Produktion des ansonsten für seine Kurzfilme bekannten und prämierten Regisseurs, der mit dem Independent Film Festival selbst ein Filmfestival im Sudan leitet.
Der Film, der auf einer Kurzgeschichte des sudanesischen Schriftstellers Hammour Ziada basiert, wurde schon bei seiner Premiere auf dem Filmfestival in Venedig mit dem „Lion of the Future“-Preis für den besten Debütfilm ausgezeichnet. Er erzählt die Geschichte des jungen Muzamil (Mustafa Shehata), der, belastet durch ein von einem Derwisch prophezeites Schicksal, schließlich einen Ausweg im Zauber des Kinos findet.
Zu sehen ist „You Will Die at Twenty“ im arabischen Original mit englischen Untertiteln an folgenden Daten:
1.9.2020 | 21:15 | Freiluftkino Kreuzberg
5.9.2020 | 19:00 | Arsenal
27.9.2020 | 21:00 | City Kino
In der diesjährigen SPOTLIGHT-Reihe des Festivals wird unter dem Titel „Resistance is Female“ eindringlichen weiblichen Perspektiven auf Krieg, Konflikte und andere gesellschaftliche Ausnahmezustände Raum gegeben – mit aktuellen dokumentarischen und historischen Filmen, u.a. auch aus Libyen und Algerien, und mit einer Podiumsdiskussion zur Position weiblicher Filmemacherinnen innerhalb des Spannungsfeldes von internen und externen Erwartungen, eigenen filmpolitischen Haltungen und den Produktionsbedingungen vor Ort.
Am 5. September kann gleich im Anschluss an „You Will Die at Twenty“ ein weiterer, international erfolgreicher Film aus dem Sudan genossen werden: Der Dokumentarfilm „Talking About Trees“ ist ebenfalls das Langfilmdebüt seines Regisseurs, Suhaib Gasmelbari, und erzählt von Suliman Elnour und drei weiteren betagten Mitgliedern der Sudanese Film Group. In den 60er und 70er Jahren studierten sie an den Filmhochschulen in Kairo, Moskau und Potsdam und bringen nun mit einem transportablen Projektor unterhaltsame Filmgeschichte in die entlegensten Orte des Sudan. Neben der Freundschaft und dem unerschütterlichen Witz und Optimismus seiner Protagonisten gelingt Gasmelbari vor allem ein vielschichtiges und intimes Portrait des Sudan, das er in zauberhaften Bildern und wunderbaren Momenten einfängt.
„Talking About Trees“ (Arab./En. mit en. UT) läuft an folgenden Terminen:
5.9.2020 | 21:15 | Arsenal
29.9.2020 | 19:00 | City Kino
Die vom Festival in der OFFICIAL SELECTION präsentierten Filme sind allesamt aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme, die vom (Über-)Leben erzählen, der Aneignung der eigenen Geschichte, dem Zauber des Kinos und welche Rolle er im Leben von Menschen einnehmen kann. Wir freuen uns, dass auch wir ihn noch in diesem Pandemie-geprägten und Kulturveranstaltungs-armen Jahr dank des Optimismus‘ und Durchhaltevermögens der Veranstalter*innen auch im Rahmen den 11. ALFILM erleben dürfen.
Das komplette Festivalprogramm findet Ihr online: https://alfilm.berlin/programm/#11ALFILM_Programmuebersicht
Festivalprogram in English: https://alfilm.berlin/en/program/
Tickets für die Vorstellungen des 11. ALFILM Nomad Edition sind nur bei den Spielstätten erhältlich – im Freiluftkino Kreuzberg ausschließlich als Online-Tickets, im Arsenal und City Kino Wedding gibt es zusätzlich zu den Online-Tickets auch noch Tickets an der Abendkasse.
Aufgrund der unveränderten Pandemie-Lage haben die Kinos ebenfalls Hygiene- und Abstandsregeln eingeführt. Bitte informiert euch vorab über die in der jeweiligen Spielstätte geltenden Hygieneregeln: Freiluftkino Kreuzberg I Arsenal I City Kino Wedding
Bleibt gesund!
fabrikpublik & J. Bittermann