50 Jahre Earth Day – Zeit, aktiv zu sein!
Am 22. April 1970 gingen Millionen von Menschen auf die Straße, um gegen die Ignoranz der Staats- und Unternehmensführer gegenüber der Umwelt und für neue Perspektiven für unseren Planeten zu kämpfen. 2016 wurde am Jahrestag, der seitdem Earth Day heißt, das Pariser Abkommen unterzeichnet. Viele Versprechen, manche davon in Form von Gesetzen, Verträgen, Abkommen wurden inzwischen verabschiedet… wenige wurden eingehalten.
Das Motto des diesjährigen Earth Days heißt „Climate Action“. Damit soll dem Stellenwert des Klimawandels als noch immer größter Herausforderung unserer Zeit, auch wenn nun keine*r mehr über etwas anderes als Corona redet oder schreibt, Rechnung getragen werden.
Nicht zu übersehen ist jedoch auch das Wörtchen „Action“! Was hält uns ab, aktiv zu werden für eine Sache, die uns alle angeht, alle betrifft, und die wir nur wirkungsvoll angehen können, wenn wir uns alle in die gleiche Richtung bewegen…
Auf der Webseite des Earth Day 2020 heißt es: „Auch wenn der Coronavirus uns zwingt, Abstand zu halten, wird es uns nicht zwingen, unsere Stimmen zurückzuhalten. Das einzige, was die Welt verändern kann, ist die wagemutige und einhellige Forderung für einen neuen Weg nach vorne. Wir mögen einander fern sein, doch durch die digitalen Medien sind wir auch verbundener denn je.“ (Übersetzung J.B.)
Auf allen Kontinenten der Welt sind Menschen dem Aufruf von Earth Day 2020 gefolgt und haben heute ihre Stimmen erhoben. Überall gab es Veranstaltungen, Teachings, Vorträge, Gespräche und Aktionen (die meisten natürlich digital), die den Menschen den Klimawandel bewusst machen und erklären wollten. Viele waren aktiv; viele sehr einfallsreich. Die Stadtverwaltung von Kisoga in Uganda zum Beispiel sammelte online Ideen, Poster, Bilder und Aussprüche, so dass in einem Blog Post so etwas wie eine virtuelle Demo entstand. In Kenia gab es ein großes Angebot an Online-Lehrgängen und Diskussionen zum Klimawandel auf allen Social Media Kanälen. In Südafrika boten die Nationalparks Einblick in die Tierbestände. In Jigawa, Nigeria, wurden neun Stunden lang Bäume gepflanzt. Eine Künstler*innen-Vereinigung in Malawi launchte online zwei Gedichte, „Climate Change“ über den Klimawandel und „Madzi ndi Moyo“ über die Bedeutung des Wassers. Und das Red Sea Project in Marsa Alam, Ägypten, bot ein Online Q&A zum Ökosystem des Roten Meeres an.
Dies alles fand alleine heute statt, und war noch längst nicht alles. Doch die „Action“ muss anhalten!
„Über die 24 Stunden des Earth Day, des 50. Jubiläums des Earth Day, werden wir die digitale Landschaft mit globalen Konversationen füllen, mit Aufrufen zum Handeln, mit Performances, Video-Botschaften, -Lehrgängen und mehr.“ (Earth Day Network; Übersetzung J.B.) Lassen wir doch einfach die 24 Stunden nicht so schnell zu Ende gehen… Die Erde bleibt nicht stehen. Wir sollten für sie auch in Bewegung bleiben. In Kopf, Herz und Hand.
Julia Bittermann