8 Jahre May-Ayim-Ufer
Google ehrt May Ayim mit eigenem Doodle
Heute vor acht Jahren wurde aus dem, nach einem Kolonialverbrecher benannten, Gröbeufer, das May-Ayim-Ufer. Diesen Tag nimmt Google als Anlass um die Akademikerin, Dichterin, Logopädin und Pädagogin May Ayim in Form eines Doodles zu ehren.
Die in Hamburg geborene May Ayim zählt zu einer der bedeutendsten Aktivist_innen der Schwarzen Frauenbewegungen in Deutschland. Ihre 1984 verfasste Diplomarbeit, die später in dem Buch „Farbe bekennen – Afro-Deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“ veröffentlicht wurde, zählt zu einem Grundlagewerk der Afro-Deutschen Geschichte. Ayims Gedichte machen auf Mikroaggressionen und Alltagsrassismen aufmerksam. In Berlin lernt sie die Aktivistin und Wissenschaftlerin Audre Lorde kennen, die als Gastdozentin an der Freien Universität Berlin unterrichtet. Lorde, die sich in Vorlesungen immer gerne als „Schwarz, lesbisch, feministisch, Mutter, Dichterin, Kriegerin“ vorstellt, ruft die wenigen Schwarzen Studierenden dazu auf sich miteinander zu vernetzten, ihre Perspektiven aufzuschreiben und inspiriert sie zur Selbstbezeichnung Afrodeutsch. 1985 gründet Ayim gemeinsam mit Anderen die Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland (ISD) und 1989 den LiteraturFrauen e.V, ein Verein von und für Schriftstellerinnen in Berlin. Nachdem Ayim 1996 mit Multipler Sklerose diagnostiziert wird, wählt sie den Freitod.
Die Umbenennung zu May-Ayim-Ufer wurde nur durch das Engagement eines Bündnisses von sieben Vereinen und Organisationen möglich: AfricAvenir International, Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag (BER), Berlin Postkolonial (BePo), Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), Projekt „Unterm Teppich?“ (PUT), Tanzania-Network.de (TNW) und Werkstatt der Kulturen (WdK).