Afrika in Bremen

Afrika in Bremen

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jazzhead! ist das absolute Muss für die internationale Jazzindustrie. © Wolfgang König

Seit Jahren trifft sich die globale Jazz-Community – Künstler*innen, Plattenfirmen, Agenturen, Festivalveranstalter, Vertreter von Kulturzentren usw. – im April im nordeutschen Bremen zur jazzahead, einer Kombination aus Musikmesse, Konferenz und Festival. Viele nationale Szenen präsentieren sich mit Länderständen. Afrika glänzte dabei stets mit Abwesenheit. Nur einzelne Vertreter*innen des Kontinents, auf dem der Jazz seine wichtigsten Wurzeln hat, waren bisher überhaupt in Bremen vertreten. Bisher.

Lesley Wells aus Kapstadt, die mit ihrer Agentur südafrikanische und mosambikanische Künstler*innen vertritt, und der ägyptische Pianist Amro Salah, künstlerischer Leiter vom Kairoer Jazzfestival, haben es geschafft: Auf der diesjährigen 18. Ausgabe der jazzahead (11.-13. April) gibt es zum ersten Mal einen Afrika-Stand. Und nicht nur das: Vier afrikanische Bands wurden eingeladen, sich live zu präsentieren. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung gab es kurze Auftritte von Künstler*innen aus dem diesjährigen Partnerland Niederlande, darunter auch der südafrikanische Gitarrist Vuma Levin, der zur Zeit in Rotterdam an einer musikwissenschaftlichen Dissertation arbeitet.

Der Gitarrist Vuma Levin beim diesjährigen Festival. ©Wolfgang König

Im Rahmen des Showcase-Festivals, bei dem sich viele Bands in 45 Minuten langen Auftritten dem internationalen Fachpublikum vorstellen, wurden für dieses Jahr drei Acts aus Afrika eingeladen: die kenianische Trompeterin und Sängerin Christine Kamau, der senegalesische Bassist und Sänger Alune Wade, und die Afro4 Band mit drei Musikern aus Nigeria an Trompete, Bass und Schlagzeug und dem Johannesburger Pianisten Luyanda Madope, der immer wieder eine dezidiert südafrikanische Note in den westafrikanischen Sound seiner Kollegen einbrachte.

Aber nicht nur afrikanische Bands haben den Weg nach Bremen gefunden, sondern zum Beispiel auch der nigerianische Journalist Peter Fisher, der seit Jahren in seiner Heimatstadt Lagos eine Jazzsendung im Radio moderiert. Die streamte er dann auch live vom Bremer Messegelände.

Auch für Tag 2 und 3 der jazzahead 2024 sind noch interessante Begegnungen zu erwarten.

Wolfgang König

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