AU-EU-Gipfel: Afrika-Verein fordert verbesserte Finanzierungsbedingungen

AU-EU-Gipfel: Afrika-Verein fordert verbesserte Finanzierungsbedingungen

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Vom 29. bis 30. November 2017 treffen sich europäische und afrikanische Staats- und Regierungschefs im ivorischen Abidjan zum AU-EU-Gipfel. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft fordert mehr privatwirtschaftliches Engagement.

Im Januar 2015 besuchte zuletzt ein Staatschef aus Ghana Deutschland. Präsident a.D. Mahama und die Bundeskanzlerin (c) Afrika Medien Zentrum

„Angesichts der aktuellen innenpolitischen Herausforderungen ist es sehr positiv zu bewerten, dass Bundeskanzlerin Merkel ihr Engagement für eine vertiefte Kooperation mit unserem südlichen Nachbarkontinent durch ihre Teilnahme am Gipfeltreffen von Europäischer und Afrikanischer Union unterstreicht. Dieser bietet eine weitere Gelegenheit, die wirtschaftliche Zusammenarbeit und dem Engagement für mehr unternehmerische Präsenz aus Deutschland in den Märkten Afrikas wietere Impulse zu geben und so die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika voranzutreiben“, erklärt Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft.

„Die Bedingungen für die Finanzierung von Investitionen und Projekten auf nationaler und europäischer Ebene müssen dringend verbessert werden“, appellierte Liebing im Vorfeld des AU-EU-Gipfels in Abidjan, Côte d’ Ivoire, zu dem auch Bundeskanzlerin Merkel reist.

Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Verein, der heute in Abidjan an einem Treffen hochrangiger Wirtschaftsvertreter_innen anlässlich des Gipfels teilnimmt, ergänzt: „Vermehrtes privatwirtschaftliches Engagement spielt vor allem bei dem Gipfel-Schwerpunkt, der Schaffung wirtschaftlicher Perspektiven für die Jugend Afrikas, eine besondere Rolle. In diesem Zusammenhang enthalten der kürzlich verabschiedete External Investment Plan (EIP) und der European Fund for Sustainable Development (EFSD) wichtige Maßnahmen und Instrumente, um private Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent zu fördern. Die Verabschiedung des EIP ist im Grundsatz zu begrüßen, die enthaltenen Auflagen müssen jedoch vereinfacht werden, da diese besonders für den Mittelstand mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden sind. Darüber hinaus fordern wir eine schnelle und effiziente Bereitstellung der Ressourcen des EIP“, konstatiert Kannengießer.

Der EIP stehe laut Kannengießer „in Einklang mit der von Deutschland angestoßenen G20-Initiative „Compact with Africa (CwA)“ und dem Eckpunktepapier der Bundesregierung für mehr Wirtschaft mit Afrika. Der CwA sollte zügig mit Leben gefüllt, die Zusammenarbeit mit den CwA-Partnerstaaten Deutschlands weiter ausgebaut und die Investitionsbedingungen für den Privatsektor verbessert werden.“
Der AU-EU-Gipfel findet vom 29. bis 30. November in Abidjan statt und steht unter dem Motto „Investitionen in die Jugend für eine nachhaltige Zukunft“. Priorität ist die Schaffung wirtschaftlicher Perspektiven für die Jugend Afrikas. Teilnehmer sind die Führungsspitzen der EU und der AU, die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten von EU und AU sowie Vertreter internationaler Organisationen als Beobachter. Bundeskanzlerin Merkel nimmt am 29. November am Gipfel teil und wird am Rande zahlreiche bilaterale Gespräche mit afrikanischen Partnern führen.