ZDF-Miniserie holt US-Fernsehpreis Emmy

ZDF-Miniserie holt US-Fernsehpreis Emmy

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Die ZDF-Produktion "Familie Braun" ist in den USA mit dem nationalen Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet worden. Trotz des derben, grenzwertigen Humors setzte sich die 50-minütige Serie gegen die Konkurrenz durch. Triggerwarnung: Rassismus, NS

Die Hauptdarsteller von "Familie Braun": Vincent Krüger (l.), Nomie Laine Tucker (M.) und Edin Hasanovic (r.).

Eine Miniserie in deren Fokus ein sechsjähriges Mädchen, Lara (Nomie Laine Tucker) und zwei Neonazis Thomas Braun (Edin Hasanovic) und Kai Stahl (Vincent Krüger) stehen. Die Kombi zwei Männer, eine Frau kennen wir vom NSU-Trio. Das kleine Mädchen ist allerdings die Tochter von Thomas Braun, der im Suff vor sechs Jahren mit einer Frau aus Eritrea geschlafen hat und Lara ist das mittlerweile sechsjährige Resultat. Die Mama gibt das Kind beim Vater ab … Lara lässt sich von den von dem Ganzen nicht beeindrucken. Sie stellt ihre Fragen und zieht ihre Schlüsse, macht ein Sandwich mit Wurst und Ketchup für Hitler, der sicher Hunger hat, weil er so traurig schaut. Und der Lehrer will auch gleich nach dem ersten Schultag einen Hausbesuch machen. Warum? Wird nicht verraten. Die Serie ist frech und auch naiv. Das N-Wort fällt die ganze Zeit und die Beleidigungen sind stets unter der Gürtellinie. Sie ist auf keinen Fall politisch korrekt. Genauso wie das alltägliche Verhalten vieler Bürger im Land und das wird sicher bei vielen Zuschauern einen Nerv treffen. Interessant wäre es zu erfahren, was Nomie Laine Tucker über das Ganze denkt. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Den Publikumspreis beim Filmfest in Mannheim 2015 hat das Projekt bereits erhalten. Anschauen: Ja, klar! Aufhänger zum Diskutieren: Auf jeden Fall!

Alle Folgen von „Familie Braun“ sind in der Mediathek des ZDF zu sehen.

Titel_lonam_FebruarEine Rezension aus der LoNam-Ausgabe 1/2016 mit dem Schwerpunkt „Kampf um die Macht“.
Die Einzelausgabe mit vielen anderen Beiträgen ist bestellbar unter: abo(at)lonam(.)de