Die DR Kongo klagt gegen Apple

Die DR Kongo klagt gegen Apple

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© Håkan Dahlström from Malmö, Sweden, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons

Der multinationale Technologiekonzern Apple steht unter massivem Druck, nachdem die Demokratische Republik Kongo ein Strafverfahren gegen seine Tochtergesellschaften in Belgien und Frankreich eingeleitet hat. Die Vorwürfe betreffen den angeblichen Einsatz illegaler „Blutmineralien“ in der Lieferkette von Apple.

Die kongolesische Regierung beschuldigt das Unternehmen unter anderem der Unterstützung von Kriegsverbrechen, Geldwäsche, Fälschung und Betrug. Berichten zufolge soll Apple Rohstoffe aus den konfliktreichen Regionen im Osten der DRK sowie aus Ruanda bezogen haben. Diese Materialien sollen anschließend in die globalen Lieferketten integriert worden sein, bevor sie in Apples Produkte gelangten.

Menschenrechtsorganisationen und UN-Expert*innen weisen darauf hin, dass einige der Minen in diesen Regionen von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden, die schwere Verbrechen wie Massaker, Massenvergewaltigungen und Plünderungen verüben. Die DRK-Regierung wirft Apple daher Mitschuld an den anhaltenden Verbrechen im Osten des Landes vor.

Apple beteuert hingegen, dass das Unternehmen seine Rohstoffe nicht direkt bezieht und deren Herkunft sorgfältig überprüft. Die Anwälte der kongolesischen Regierung behaupten jedoch, dass Apple über Tochtergesellschaften in Europa betrügerische Praktiken anwendet, um den Eindruck einwandfreier Lieferketten zu vermitteln.

Der Osten der DRK gilt seit den 1990er Jahren als eine der konfliktreichsten Regionen der Welt. Über 100 Milizen kämpfen dort um die Kontrolle über Bodenschätze wie Tantal, Zinn, Gold und Wolfram. Tantal, ein essenzielles Material für elektronische Geräte wie das iPhone, wird insbesondere in der Mine Rubaya abgebaut, die 2024 von der Rebellengruppe M23 übernommen wurde. Expert*innen beschuldigen Ruanda, diese Gruppe zu unterstützen – Vorwürfe, die von Ruanda zurückgewiesen werden.

Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner erklärte, dass die Regierung rechtliche Schritte gegen Unternehmen prüfe, die zur Destabilisierung der Region beitragen könnten. Bereits in der Vergangenheit sah sich Apple mit Vorwürfen konfrontiert, Konfliktmineralien in seinen Produkten zu verwenden. Trotz des Ausschlusses einiger Lieferanten in den Jahren 2020 und 2022 sehen Aktivist*innen das Unternehmen weiterhin in der Verantwortung, die Gewalt im Kongo zu thematisieren.

Apple hat bisher keine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen und den rechtlichen Schritten der DRK abgegeben.

Alexandra Enciu

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