Erste Ergebnisse bei Friedensverhandlungen zwischen Äthiopien und Tigray

Erste Ergebnisse bei Friedensverhandlungen zwischen Äthiopien und Tigray

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Der frühere nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo vermittelte in den Friedensverhandlungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Vertreter*innen der Tigray People´s Liberation Front (TPLF) in Südafrika. © David Plas Photography, Freinds of Europe via Flickr.com
Der frühere nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo vermittelte in den Friedensverhandlungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Vertreter*innen der Tigray People´s Liberation Front (TPLF) in Südafrika. © David Plas Photography, Freinds of Europe via Flickr.com

In den Friedensverhandlungen zwischen der äthiopischen Regierung und der Tigray People´s Liberation Front (TPLF) konnte am 2. November eine Einigung über einen Waffenstillstand erzielt werden.

Neben einem sofortigen Waffenstillstand beschlossen die Teilnehmenden, dass in Tigray zukünftig wieder die äthiopische Verfassung gelten und wieder humanitäre Hilfe in die Region im Norden Äthiopiens gelangen soll. Die Gespräche fanden in Südafrika statt. Sie wurden durch die Afrikanische Union (AU) initiiert, welche zusammen mit dem ehemaligen nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo zwischen den Kriegsparteien vermittelte. Beteiligt waren unter anderem Vertreter*innen der Vereinten Nationen, der USA und ostafrikanischer Staaten. Es war das erste Mal in dem zwei Jahre andauernden Konflikt, dass die beiden Konfliktparteien an einem Verhandlungstisch zusammenkamen. Eritrea, das sich militärisch an der Seite der äthiopischen Regierung am Konflikt beteiligt hatte, nahm nicht an den Gesprächen teil.

Das nun geschlossene Abkommen wird als Beginn eines Friedensprozesses gewertet und gibt Hoffnung auf ein Ende des gewaltvollen Krieges, dem schon hunderttausende Personen zum Opfer gefallen sind. Dennoch bleibt abzusehen, wie weitere Verhandlungen verlaufen und ob auch die eritreische Regierung den Waffenstillstand respektieren wird. Am Montag, dem 7. November wurden die Gespräche in Nairobi weitergeführt und konkrete Umsetzungspläne für den Wiederaufbau von Infrastruktur und den Zugang für humanitäre Hilfe thematisiert.

Der Krieg um die Region Tigray brach im November 2020 aus. Hintergrund war die Aussetzung der Regionalwahlen durch den äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed im Kontext der Corona-Pandemie. Die TPLF, die Tigray People’s Liberation Front, organisierte trotzdem eine Wahl, die von der Zentralregierung für ungültig erklärt wurde. In der Folge eskalierten die Spannungen in einem militärischen Konflikt, in dem es Berichten nach vielfach zu massiven Kriegsverbrechen und humanitären Notlagen kam. Im März ermöglichte eine kurzzeitige Waffenruhe die Versorgung der Bevölkerung in Tigray, diese wurde jedoch im August wieder gebrochen. Seitdem konnten die äthiopischen Truppen mehrere Städte wieder einnehmen.

Anna Schurbert

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