Filme aus Marokko und Kenia im Rennen um Teddy-Award 2015

Filme aus Marokko und Kenia im Rennen um Teddy-Award 2015

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Der Teddy-Award ehrt Filme und Personen, die sich für queere Themen engagieren und damit ihren Beitrag für mehr Toleranz, Akzeptanz, Solidarität und Gleichstellung in der Gesellschaft leisten.

Foto: Day Three, 2009. Colour study, Curzon Soho von anthony lui/ flickr, CC BY-SA 2.0

Jedes Jahr konkurrieren die Wettbewerbsfilme der Internationalen Filmfestspiele Berlin aus allen Kategorien um den Teddy Award. Die Verleihung des Preises findet bereits seit 1987 immer jeweils am Vorabend der Verleihung des Goldenen Bären, der wichtigsten politisch-gesellschaftlichen Auszeichnung im Rahmen der Berlinale in Berlin statt. Der Teddy-Award zeichnet Filme als auch Menschen aus, die Ihren Beitrag für mehr Toleranz und Akzeptanz von queeren Themen leisten und die sich für Solidarität und Gleichstellung in der Gesellschaft stark machen. Verliehen wird der Award in den Kategorien bester Spielfilm, bester Dokumentarfilm und bester Kurzfilm.

Für herausragende Personen, die durch ihre künstlerischen Leistungen aufgefallen sind, gibt es sogar den Special-Teddy-Award verliehen. Die Veranstalter engagieren sich nicht nur für die Bekämpfung der Diskriminierung von LGBTI-Menschen, sondern vor allem um Austausch und Weitergabe von Informationen.
Im Rennen um den Preis 2015 sind in diesem Jahr auch zwei Filme aus Afrika: „Al bahr min ouaraikoum – The Sea is behind“ aus Marokko und der kenianische Spielfilm „Stories of our Lives“.

Worum geht es?

Al bahr min ouaraikoum – The Sea is behind
Der Regisseur Hicham Lasri erzählt in schwarz-weiß Bildern die Geschichte Tariks, der als Künstler in Frauenkleidern tanzt. Beim Versuch, das Publikum zu unterhalten, stößt er auf Intoleranz und Gewalt in der konservativen Gesellschaft Arabiens mit seinen patrialchalischen Strukturen und Verhaltensweisen.

Stories of our Lives
Fünf Kurzfilme zeigen den Alltag homosexueller Kenianer_innen. Regisseur Jim Chuchu gibt Einblicke in Welten, die alltägliche Dinge wie Liebe, Sehnsucht und Glück behandeln. Dieser Alltag besteht aber auch aus Ausgrenzung und Gewalt, die jede_r Homosexuelle tagtäglich widerfährt. Chuchu zeigt die Schutzlosigkeit dieser Menschen, die häufig in der Angst leben müssen, für ihre Gefühle bestraft zu werden.

Hao Nguyen

Foto: Day Three, 2009. Colour study, Curzon Soho von anthony lui/ flickr, CC BY-SA 2.0