Kenianische Polizei verhaftet potentiellen Serienmörder in Nairobi

Kenianische Polizei verhaftet potentiellen Serienmörder in Nairobi

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© Kat Wilcox, CC0, via Wikimedia Commons

Sechs Leichenfunde versetzten die Bevölkerung Kenias am letzten Freitag in Angst und Schrecken. Direkt neben der Polizeistation in Kware, in Nairobis Mukuru kwa Njenga Nachbarschaft, fanden Anwohner*innen sechs große Mülltüten mit verstümmelten Leichenteilen innerhalb einer verlassenen Mülldeponie. Im Laufe des Wochenendes konnten drei weitere Körper geborgen werden. Es handelt sich bei den Verstorbenen um Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren.

Die Polizei gab nun bekannt, dass ein Verdächtiger am Montagmorgen in einer Bar nahe dem Leichenfundort festgenommen und anschließend in der Polizeistation verhört wurde. Der 33-jährige Collins Jomaisi Khalusha soll dort gestanden haben, seit 2022 insgesamt 42 Frauen, einschließlich seiner eigenen Ehefrau, ermordet und ihre Leichen entsorgt zu haben, berichtete Mohamed Amin, Leiter der Direktion für kriminalpolizeiliche Ermittlungen (DCI).

Herr Amin fügte hinzu, dass der Verdächtige nach seiner Festnahme die Polizei zu seinem Haus führte, das etwa 100 Meter vom Tatort entfernt liegt.

Die Polizei präsentierte den Medien mehrere Gegenstände, die angeblich im Haus des Verdächtigen gefunden wurden, darunter zehn Telefone, ein Laptop, Personalausweise und Frauenkleidung. Außerdem wurde eine Machete gefunden, die vermutlich zur Zerstückelung der Opfer verwendet wurde, sowie neun Säcke, die wahrscheinlich zur Entsorgung der Leichen dienten.

Hussein Khalid, Leiter der Kampagnengruppe Haki Africa, teilte gegenüber der BBC mit, die Polizei müsse zusätzlich klären, wie die Morde so nahe an einer Polizeistation unbemerkt geschehen konnten. Diese Bedenken werden von vielen kenianischen Bürger*innen geteilt, da die Entdeckung der Leichen in eine Zeit fällt, in der die kenianische Polizei ohnehin schwer in der Kritik steht. Unter anderem werfen Menschenrechtsgruppen der Polizei vor, Anfang des Monats Dutzende von Demonstranten, die gegen geplante Steuererhöhungen protestierten, erschossen zu haben, wobei einige der Vorfälle tödlich endeten.

Auch Vertreter*innen aus feministischen Bewegungen in Kenia äußerten sich kritisch gegenüber der Polizeiarbeit und forderten von der Politik eine strengere Gesetzgebung in Bezug auf Gewalt gegen Frauen. Die Polizei müsse mehr gendersensible Arbeit leisten und den Sorgen und Ängsten von Frauen mehr Gehör schenken, ansonsten wären dies nicht die letzten Frauenleichen, die geborgen werden würden.

Henriette Meyer

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