Nicholas Opiyo erhält den Deutschen Afrika-Preis

Nicholas Opiyo erhält den Deutschen Afrika-Preis

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Der diesjährige Deutsche Afrika-Preis geht an Nicholas Opiyo. Damit wird der 37-jährige Rechtsanwalt für seinen außergewöhnlichen Einsatz bei der Verteidigung von Bürgerrechten und politischen Freiheiten in Uganda geehrt.

Preisträger Nicholas Opiyo mit der Geschäftsführerin der Deutschen Botschaft in Uganda, Frau Petra Kochendörfer. Foto: Deutsche Afrika Stiftung

Nicholas Opiyo zeichnet sich besonders durch den Einsatz für heikle Themen aus, vor denen sich viele seiner Kollegen scheuen. Als Gründer und Leiter von „Chapter Four Uganda“ entwickelte er sich zu einem Meinungsführer der Zivilgesellschaft und äußert sich nicht nur dezidiert zum Zustand der Demokratie, sondern engagiert sich führend in prominenten Gerichtsfällen in denen es um die Verteidigung von Bürgerrechten und politischer Partizipation geht. Damit zählt er zu den maßgeblichen Stimmen in Uganda, die sich in einem zunehmend autokratischen Umfeld für die Einhaltung von verfassungsgemäßer Ordnung und Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Massive Kritik übte er mitunter an der Wahlgesetzgebung, der Einschränkung der Versammlungsfreiheit sowie an der Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit.

So klagte er beispielsweise erfolgreich dagegen, dass Parlamentarier nach ihrem Parteiausschluss auch ihren Parlamentssitz verlieren sollten. Als Kläger gegen das Anti-Homosexualitätsgesetz von 2013
(welches lebenslange Freiheitsstrafe für bestimmte Fälle vorsah) erreichte er in einem Verfahren vor dem ugandischen Verfassungsgericht dessen Unwirksamkeit. Aktuell steht Nicholas Opiyo wieder im Kreuzfeuer der öffentlichen Auseinandersetzung um Meinungsfreiheit in Uganda, er verteidigt die Universitätsdozentin Stella Nyanzi, die wegen angeblicher „Beleidigung“ des Präsidenten am 10. April inhaftiert wurde und seitdem im Gefängnis sitzt.

Nicholas Opiyo ist mit seinem furchtlosen und unermüdlichen Engagement für die Verteidigung der ugandischen Verfassung nicht nur eine Schlüsselfigur für die zukünftige demokratische Entwicklung in Uganda geworden, sondern auch ein Hoffnungsträger für viele Menschen in und außerhalb des Landes.
Dafür erhält er nun den Deutschen Afrika-Preis, für den er von einer Expertenjury ausgewählt wurde. Die Geschäftsträgerin der Deutschen Botschaft in Uganda, Frau Petra Kochendörfer, überbrachte ihm in Kampala die Nachricht und dankte ihm für seine außerordentliche Arbeit.

Opiyo folgt damit auf die Südafrikanerin Thulisile Madonsela, welche den Preis 2016 durch Bundestagspräsident Norbert Lammert überreicht bekam. Der Deutsche Afrika-Preis wird traditionell im Herbst von einem führenden Vertreter der deutschen Politik in einer feierlichen Zeremonie verliehen.