Filmfest: Black International Cinema in Berlin

Filmfest: Black International Cinema in Berlin

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Vom 12.-14. Mai 2017 präsentiert Fountainhead® Tanz Théâtre die 32. Ausgabe des jährlichen Festivals Black International Cinema Berlin im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin.

Filmstill AGENTS OF CHANGE (Frank Dawson, Abby Ginzberg, USA 2016), Foto: Black International Cinema Berlin

Vom 12. bis 14. Mai 2017 präsentiert Fountainhead® Tanz Théâtre, unter der Produktion und Leitung von Prof. Donald Muldrow Griffith, die 32. Ausgabe des jährlichen Festivals Black International Cinema Berlin erneut im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin-Prenzlauer Berg. In diesem Jahr findet die Veranstaltung unter dem Titel A COMPLEXION CHANGE – “I know a way exists…” statt, ein historisch bedeutsames Teilen von menschlichen Beiträgen, die an Gesellschaften weltweit und innerhalb dieser geleistet werden.“I know a way exists…“ versucht, konstruktive Ansätze zu diesen geschichtlichen Entwicklungen zu leisten und gleichzeitig friedliche Mittel für die Anpassung jeder Gesellschaft an ihre neuen Welten zu schaffen.

Auf dem Festival werden Filme aus Afrika, der afrikanischen Diaspora und Beiträge mit interkultureller und internationaler Thematik gezeigt. Zum größten Teil sind es unabhängige Produktionen, die in Deutschland nur auf dem Black International Cinema Berlin zu sehen sind. Die Filme, darunter kurze und lange Spielfilme, Dokumentationen und experimentelle Filme, kommen in diesem Jahr aus Sierra Leone, Äthiopien, Italien, USA, Deutschland, Brasilien, Frankreich, Slovenien, Österreich, Pakistan, Madagaskar, Belgien, Portugal und Kolumbien.

Die Filmpräsentationen beginnen am Freitag, dem 12. Mai, um 16 Uhr im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte. Die ersten zwei Beiträge kommen aus Sierra Leone und sind Teil der Serie ON THE RISE mit 8 Kurzfilmen aus Sierra Leone zum Thema Gleichberechtigung. Den Anfang macht PLAN WELL / EINE FAMILIE NACH PLAN von Franklin T. O. M’Cormack. Er erzählt die Geschichte von Abdul, der sich endlich einen Sohn wünscht, der den Namen der Familie weiterträgt. Als seine Frau sich weigert und er sie schließlich aus dem Haus wirft, muss er bald feststellen, dass er voreilig gehandelt hat.

Darauf folgt DIANA’S DIARY / DIANAS TAGEBUCH unter der Regie von Mohamed Janneh. Der Film handelt von sexueller Gewalt im häuslichen Umfeld und einer Mutter, die es erst wahrhaben will, als es schon zu spät ist.

SHASHAMANE von Giulia Amati nimmt uns mit auf eine Reise nach Shashamane in Äthiopien und beschreibt ein Kapitel in der langen Geschichte der afrikanischen Diaspora durch die Stimmen von Männern und Frauen, die den Westen 400 Jahre nach Beginn des afrikanischen Sklavenhandels verlassen haben, um ihr gelobtes Land zu suchen.

Um 18 Uhr wird das Festival von Prof. Donald Muldrow Griffith, Produzent und Leiter der Veranstaltung, eröffnet. Er wird unterstützt von Rolf Gänsrich, Journalist, Autor und Radioproduzent, Prof. Ken Wyatt, preisgekrönter Dokumentarfilmer und MFA Kera, Musikerin, Komponistin und Autorin.

Im Anschluss an die Eröffnung läuft die US-amerikanische Dokumentation AGENTS OF CHANGE, unter der Regie von Frank Dawson und Abby Ginzberg. Dieser Film zeichnet ein beeindruckendes Porträt der nicht erzählten Geschichte der Rassenkonflikte an den Universitäten der USA und im Land zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung und Black-Power-Bewegung, deren Proteste letztlich dabei halfen, Fachbereiche wie Black und Ethnic Studies zu begründen. Die Frage, wer sich heute, 45 Jahre später, für die Inklusion marginalisierter Gemeinschaften einsetzen und kämpfen wird, steht im Mittelpunkt dieses Films.

Ebenfalls auf dem Festival zu sehen ist Peter Bringmann-Henselders EINE GANZ NORMALE KINDHEIT (part I). Die Dokumentation schildert die Erfahrungen von Heimkindern in Deutschland, denen oft vielfaches Leid und Unrecht zugefügt wurde. Die Schilderungen der ehemaligen Heimkinder macht deutlich, wie wichtig es ist, dass diese traumatischen Folgen und Erfahrungen ernst genommen werden müssen und den betroffenen Heimkindern aller Jahrgänge bei Aufarbeitung und Bewältigung geholfen werden muss.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Micki Dickoff Produktion THE GATHERING. Sie erzählt die Geschichte von Witness to Innocence (Zeuge der Unschuld), der einzigen Organisation entlassener Überlebender aus dem Todestrakt der Gefängnisse in den Vereinigten Staaten und ihrer Familien..

Royston Scott macht uns in THE SARA SPENCER WASHINGTON STORY mit dem Leben einer schwarzen Millionärin bekannt, die ihre Haar- und Schönheitsprodukte in internationalen Kosmetikschulen etablierte, welche Tausenden von Schwarzen Frauen finanzielle Unabhängigkeit verliehen hatten, indem diese ihre eigenen Salons eröffneten.

In PARIS NOIR: AFRICAN AMERICANS IN THE CITY OF LIGHT erzählt Joanne Burke die Geschichte von begabten Soldaten, Schriftstellern, Malern, Bildhauern, Musikern und Entertainern im Zeitraum vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Besetzung Frankreichs im Jahr 1940, warum ihre Erfahrungen so unterschiedlich waren und wie diese sich auf ihr Leben auswirkten,als die Last der Rassengeschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von ihnen genommen war.

Auf eine intime Reise durch Madagaskar und Europa nimmt uns Cesar Paes in SONGS FOR MADAGASCAR mit. Dabei bleibt er dicht an der kreativen Arbeit einer Gruppe von Musikern, darunter Erick Manana, Justin Vali, Dama Mahaleo, Olombelo Ricky, Jaojoby und Régis Gizavo, die sich trotz ihrer kulturellen und geografischen Unterschiede entschlossen haben, zusammen zu arbeiten und ihre Kunst als Megafon zu nutzen, um das Bewusstsein weltweit über die zerbrechliche und einzigartige Umwelt ihrer Insel zu wecken.

32_blackintcinemaberlin2017_circusdebereberhanEin weiterer in Äthiopien angesiedelter Film ist die deutsch-portugiesische Produktion CIRCUS DEBERE BERHAN von dem Filmemacher Lukas Berger. Er zeigt eine Zirkus-Performance, die in den natürlichen Umgebungen von Äthiopien stattfindet. Jeder Aufnahmeort passt zur Umgebung und den Darbietungen der Truppenmitglieder.

Ebenfalls Teil des Festivals sind zwei Fountainhead® Tanz Théâtre Produktionen des Fernsehmagazins THE COLLEGIUM – Forum & Television Program Berlin unter der Regie und Moderation von Prof. Donald Muldrow Griffith sowie Filme aus dem Archiv des Black International Cinema Berlin, darunter die William Greaves Produktionen IDA B. WELLS, MALCOLM X: NATIONALIST OR HUMANIST? und THE FIRST WORLD FESTIVAL OF NEGRO ARTS sowie HITLER’S LEGACY von Sebastian Stein aus dem Jahr 1992.