Power to the Women! – die Frontfrauen von London Afrobeat Collective und...

Power to the Women! – die Frontfrauen von London Afrobeat Collective und Footprint Project bringen das Yaam zum Kochen

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Juanita Euka und Rokhaya Niang sangen und performten sich am vergangenen Freitag in die Herzen des Berliner Publikums.

Juanita Euka, die charismatische kongolesisch-argentinische Frontfrau des London Afrobeat Collectives. © J. Bittermann

Wer es am Freitagabend nicht zum Afrobeat Konzert im Berliner Club Yaam geschafft hat, hat sich wirklich etwas entgehen lassen. Zunächst versetzte das Berliner Footprint Project mit einem Mix aus massiven Beats und leichtfüßigem Funk, sanftem Gesang, wummernder Beatbox und anheizenden Bläsern den Saal in Schwingung. Trotz teils melancholischer, souliger Anklänge und komplexen Rhythmuswechseln und Offbeats war der Auftritt eine Explosion positiver Gefühle und an Tanzbarkeit kaum zu übertreffen. Viel konnte nach diesem Einstieg nicht mehr schiefgehen.

© Footprint Project
Fast eine Bigband: Das Footprint Project um Frontfrau Rokhaya Niang. © Footprint Project

Für das London Afrobeat Collective war es allerdings der erste Gig in der Hauptstadt, den sie sich, wie sie zugaben, schon seit vier Jahren gewünscht hatten. Was die acht Jungs des LAC an Charisma vermissen lassen, versprühte Frontfrau Juanita Euka dafür in potenziertem Maß. Sie zeigte dem Berliner Publikum nicht nur, was „getting down“ zur Musik tatsächlich bedeutet, sondern auch, wie man Afrobeat klatschen kann, und wie man ihn im Herzen fühlt. Mit ihrer nicht zu bändigenden Energie wirbelte die kongolesisch-argentinische Sängerin und Gewinnerin mehrerer Awards über die Bühne. Eine zweite Einladung nach Berlin wird da sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Der Abschluss-Song des London Afrobeat Collective – „Power to the Women“ – brachte es schließlich auf den Punkt: Die Frontfrauen waren die strahlenden Stars des Abends. Auch, wenn für die mitreißenden Beats und die schier unglaubliche Mischung aus Jazz, Funk, Rock, Dub und Afrobeat fast ausschließlich Männer zuständig waren, waren es Juanita Eukas Performance und Rokhaya Niangs Stimme, die ihre Zuhörer*innen in den Bann zogen.

J. Bittermann