Droht Südsudan ein neues „Nigerdelta“?

Droht Südsudan ein neues „Nigerdelta“?

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Anlässlich der Weltklimakonferenz macht die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen auf die verheerenden Folgen der Umweltverschmutzung im Südsudan aufmerksam: Knapp ein Viertel aller Todesfälle (23,2 Prozent) sind im jüngsten Staat der Welt auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.

Umweltverschmutzungen töten weltweit mehr Menschen als AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Davon betroffen sind auch viele Menschen im Südsudan. Ein von der rennomierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichter Artikel mit dem Titel „Pollution, health, and the planet: time for decisive action“ bestätigt: Zahlreiche Menschen werden durch Umweltverschmutzungen vergiftet. 23,2 Prozent aller Todesfälle im Südsudan seien laut des Berichts auf Umweltverschmutzung zurückzuführen. Die Zahlen von The Lancet unterstützen, was die Organisation Hoffnungszeichen mittels Wasserproben im Teilstaat Northern Liech aufgedeckt hat: Dort wurde das Trinkwasser von über 180.000 Menschen durch die unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Öl stark verunreinigt. Mittels Haarproben konnte die Menschenrechtsorganisation mit einem Team aus Wissenschaftler_innen belegen, dass Menschen, die das Wasser getrunken haben, bereits mit Blei und Barium aus der Ölproduktion belastet sind. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im bekannten „Zentralblatt für Geologie und Paläontologie“ publiziert.

Auf der Konferenz South Sudan Oil & Power im Oktober gab die südsudanesische Regierung bekannt, die Ölförderung im Südsudan weiter ausbauen zu wollen. „Sollten diese Pläne ohne ein Umdenken umgesetzt werden, steuern wir auf eine der größten Katastrophen für Mensch und Umwelt zu, die dem Ausmaß der Ölkatastrophe im Nigerdelta ähneln könnte“, warnt Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen.

Anlässlich der Weltklimakonferenz weist Hoffnungszeichen e.V. eindringlich auf den Zusammenhang zwischen menschgemachter Umweltverschmutzung und der Zukunft des Südsudan hin. „Dieser Zusammenhang muss von der südsudanesischen Regierung anerkannt und es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheit der Menschen im Südsudan und den Sudd als schützenswertes Ökosystem zu erhalten“, erklärt Klaus Stieglitz.

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