Arabische Hörakkustiker_innen setzen auf internationalen Wissenstransfer

Arabische Hörakkustiker_innen setzen auf internationalen Wissenstransfer

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Hörakkustik-Fachkongress in Marrakesch setzt auf internationalen Wissenstransfer. Deutsche Akademie für Hörakustik ist Partner der 5. Arab Hearing Health Conference.

© biha, Fotograf: Sascha Gramann

Marrakesch ist vom 16. bis 19. November 2017 Treffpunkt für Hörakkustiker_innen und Audiolog_innen aus dem gesamten Mittleren Osten. Dann findet die 5. Arab Hearing Health Conference der Advanced Arab Academy of Audiovestibulogy (AAAA) statt. Als offizieller Partner der AAAA nehmen Dozent_innen der Akademie für Hörakustik (afh) Lübeck ebenfalls am Kongress teil. Die afh steht für die deutsche duale Ausbildung der Hörakustiker_innen, die internationales Vorbild ist. Unter der Leitung des Audiologen Prof. Dr. Khalid Abd Al Hadi aus Katar vereint die AAAA die medizinischen und audiologischen Interessen von über 25 nordafrikanischen und arabischen Ländern im Bereich der Schwerhörigenrehabilitation.

Das Ausbildungskonzept der afh für die deutschlandweite duale Ausbildung in der Hörakustik und die praktische Umsetzung setzen Standards. Während ihrer Lehrzeit lernen alle Auszubildenden der Hörakustik in Deutschland Theorie und Praxis in ihrem Ausbildungsbetrieb und an der Schule in Lübeck.

Die seit 2013 bestehende Kooperation von der Bundesinnung der Hörakkustiker (biha) und der Arab Academy fokussiert sich unter anderem auf die ausbildungsrelevanten Aspekte. Unter anderem setzt sich die Initiative dafür ein, dass länderspezifische Abschlüsse wechselseitig anerkannt werden. „Die Akademie für Hörakustik in Lübeck ist ein internationales Vorbild für die herausragende Aus- und Weiterbildung von Hörakustikern“, sagt Marianne Frickel, Präsidentin der biha. „Wir sind stolz auf die Kooperation mit der Arab Academy und freuen uns, unser Wissen weiterzutragen. Gerade in gefahrengeneigten Gewerken wie der Hörakustik ist es besonders wichtig, die sehr gute Ausbildung zu standardisieren – weltweit. Nur sie kann die bestmögliche Versorgung von hörgeminderten Erwachsenen und Kindern sichern.“

Prof. Dr. Khalid Abd Al Hadi von der AAAA erklärt: „Wir sind auch in diesem Jahr sehr gespannt auf den internationalen Wissensaustausch unter Experten. Uns ist es wichtig, das öffentliche Bewusstsein für gutes Hören zu stärken und gemeinsam das Wissen zu vergrößern. Die Hörakustiker aus Deutschland geben uns sehr gute Impulse.“ Weltweit leiden geschätzt 276 Millionen Menschen an einer Hörminderung. Die Ursachen sind vielfältig, vom Hörsturz über Verletzungen bis zur altersbedingten Schwerhörigkeit. Immer mehr jüngere Menschen lassen sich mit Hörsystemen versorgen. Wer nur wenig hören kann, fühlt sich oft von der Außenwelt abgeschnitten.