Verbaler Angriff auf die Gegner der M*straße
Nach Umbennenungsfest: Als Reaktion eines Artikels in der Berliner Zeitung, veröffentlichten die Initiatoren des Straßenumbenennungsfests der Mohrenstraße in Berlin Offenen Brief.
Am 23. August 2016 fand das dritte Umbenennungsfest für die M*straße in Berlin statt. Am Internationalen Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung nahmen über 200 Menschen an der Veranstaltung teil, um sich für die Umbenennung des rassistisch geprägten Straßennamens einzusetzen. Initiiert und durchgeführt wurde das ganze von zahlreichen Verbänden und Organisationen, darunter der Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland, Afrika-Rat in Berlin, AfricAvenir International sowie Amnesty International.
Nach einem friedlichen Zusammenkommen der Demonstrant_innen sorgte allerdings ein in der Berliner Zeitung veröffentlichte Beitrag „Umbenennung der Mohrenstraße: Kein Respekt gegenüber der Geschichte Berlins“ der Journalistin Maritta Tkalec für Aufsehen. Darin berichtet die Autorin von der „Freude an dem Straßennamen“ und wirft den Teilnehmenden des Fests Respektlosigkeit gegenüber Berlins 300-jährigen Stadtgeschichte vor, da „die Aktivisten zur Begründung geschichtsverfälschenden Unsinn“ bemühen.
Die Initiatoren der Veranstaltungen zeigten sich daraufhin empört über die Ausdrucksweise der Autorin und veröffentlichten nun als Reaktion darauf einen Offenen Brief. Mit dem Titel „Umbenennung der Mohrenstraße: Mehr Respekt vor der Geschichte von Menschen afrikanischer Herkunft in Berlin“ wollen sich die Leiter_innen des Fests von dem Artikel in der Berliner Zeitung distanzieren. Sie fordern eine Entschuldigung der Autorin und den Abdruck des Offenen Briefs in der Berliner Zeitung.
Elisabeth Lauer