Wie „OK“ und „NO“ Leben retten

Wie „OK“ und „NO“ Leben retten

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In vielen Ländern Afrikas gibt es einen großen Markt für gefälschte Medikamente, die deutlich günstiger zu haben sind als die Originale. Allerdings können nicht-zugelassene Arzneimittel gravierende gesundheitliche Folgen haben. Mit der Plattform mPedigree kann man nun auf Nummer sicher gehen. Eine SMS wird zum Echtheitszertifikat und rettet somit Leben.

Foto: Pills 3 von e-Magine Art, flickr, CC BY 2.0

Gerade im Gesundheitssektor stehen einige Länder Afrikas noch vor vielen kleinen Herausforderungen. Die Kosten pharmazeutischer Produkte ist da nur die Spitze des Eisbergs. Weil sie sich die teuren Medikamente der großen Hersteller nicht leisten können, greifen viele Menschen auf das Angebot von Straßenhändlern zurück. Auf eigene Gefahr, denn für den tatsächlichen Wirkstoffgehalt der Arzneimittel vom Straßenrand gibt es keine Garantie.

Um für dieses akute Problem eine Lösung zu finden, hat die Plattform mPedigree eine simple Idee entwickelt. Kinderleicht kann jede Person ganz einfach per SMS die Echtheit eines Arzneimittels sekundenschnell nachprüfen. Mit einem auf jeder Verpackung eingetragenen Code erhält der Kunde Informationen zur Qualität des Produktes. Ein einfaches „OK“ oder „NO“ weist die Zulässigkeit eines Medikaments nach, schon das allein kann Leben retten.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass der weltweite Umsatz illegaler Medikamente jährlich bei rund 75 Milliarden Euro liegt. Eine Zahl nicht ohne weitere Folgen: Pro Jahr sterben tausende Menschen infolge der Einnahme gefälschter Medikamente. Dabei finden Medikamentenfälschungen einen erschreckend großen Markt. Allein im Jahr 2014 wurden hunderte Millionen falscher Arzneimittel aus Drittländerimporten an den weltweiten Grenzen abgefangen, berichtet die Weltzollorganisation. Der Anteil sich im Umlauf befindender gefälschter Medikamente liegt bei den einzelnen Ländern Afrikas zwischen 30 und 70 Prozent. mPedigree etablierte sich als Innovation, die mithilfe mobiler Telekommunikation einem tatsächlichen Bedürfnis nachkommt.

Hinter dem Service steckt das Unternehmen Golkeys. Dieses vernetzte im Vorfeld Medikamentenhersteller, nationale Regulierungsbehörden und offizielle Händler. Der Erfolg des SMS-Service konnte nur dank der Zusammenarbeit afrikanischer Konzerne in Partnerschaft mit den Pharmaindustrien gelingen. mPedigree strebt nun eine größere Reichweite an und bemüht sich um Zusammenarbeit mit weiteren wichtigen internationalen Organisationen. Mittlerweile hat das Netzwerk auch länderübergreifend Resonanz gefunden. Ferner stehen weitere Produkte wie Getränke oder Kosmetik auf dem Prüfstand des Unternehmens. Für die Konzerne ein Legitimitäts- und Qualitätszeichen.

Léa Glasmeyer

Foto: Pills 3 von e-Magine Art, flickr, CC BY 2.0

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