Benin: Angriffe von Islamisten
Benin sieht sich im Norden seines Staatsgebietes mit einem islamistischen Aufstand konfrontiert. Dieser speist sich auch aus den sozialen Bedingungen vor Ort. Die beninische Regierung hat bislang keine Abhilfe schaffen können.
Der Norden von Benin ist zum Schauplatz eines islamistischen Aufstandes geworden. So kamen Anfang April über 50 Soldaten bei einem dschihadistischen Angriff ums Leben. Die beninische Regierung in der Hauptstadt Porto-Novo bemüht sich nun darum, die Rebellion einzudämmen.
Drei Faktoren haben den Aufstand im Norden von Benin begünstigt: Erstens ermöglicht das dortige waldreiche, hügelige Gelände einen Guerillakrieg. Zweitens können infolge der unzureichend geschützten Grenze Islamisten aus dem Sahel relativ einfach in das nördliche Benin eindringen. Drittens können die Dschihadisten vor Ort Anhänger vor allem aus der jungen Bevölkerung rekrutieren, da diese mit der beninischen Zentralregierung sehr unzufrieden ist. Diese Unzufriedenheit rührt aus der langen wirtschaftlichen Vernachlässigung des muslimisch geprägten Nordens zugunsten des bevölkerungsreicheren, eher christlichen Südens. So fehlen im nördlichen Benin oftmals Schulen und Krankenhäuser.
Die Regierung in Porto-Novo bemüht sich darum, den Aufstand quasi auszutrocken und verfolgt dabei einen doppelten Ansatz: Zum einen soll die Grenze zum Sahel besser kontrolliert werden, um den Zustrom von Kämpfern, Waffen und Geld zu unterbinden. Die Regierungstruppen sind für diese Aufgabe aber unzureichend ausgebildet. Hier sollen Sicherheitspartnerschaften mit der nigrischen Militärregierung sowie mit Frankreich abhelfen. Zum anderen sollen in nördlichen Benin wirtschaftliche Perspektiven geschaffen werden. Bislang liefen die in die Wege geleiteten Maßnahmen aber ins Leere, das sie die Bedingungen vor Ort nicht ausreichend berücksichtigten.
Aleksandar Abramović