Burkina Faso: Präsident gibt auf!
Nach 27 Jahren hat Präsident Blaise Compoarè sein Amt niedergelegt und die Regierunggeschäfte an das Militär übergeben.
Die Neuigkeiten überschlagen sich minütlich. Nach Protesten gegen die für den 30. Oktober 2014 geplante Abstimmung zur Verfassungsänderung hat Präsident Blaise Compaorè nach 27 Jahren sein Amt aufgegeben. Er übergab seinen Posten an das Militär und forderte Neuwahlen binnen 90 Tagen. Dass er selbst auf eine weitere Amtszeit verzichten würde, gab er bereits am Donnerstagabend (30. Oktober 2014) bekannt. Zuvor hatte er aufgrund der gewalttätigen Proteste mit über einhundert Verletzten und 30 Toten den Notstand über Burkina Faso ausgehängt. Um die Abstimmung zu verhindern, hatten Demonstrant_Innen sogar das Parlamentsgebäude in Brand gesetzt. Burkinischen Medien zufolge, ist Compaoré auf dem Weg von der Hauptstadt Ouagadougou nach Süden, wo nun neue Proteste erwartet werden.
Hunderttausende Menschen demonstrierten seit Tagen gegen die geplante Verfassungsänderung, die Compaorè nach 27 Jahren zu einer weiteren Amtszeit verhelfen sollte. Sie erheben sich gegen die Willkür dieser Änderung.
Ex-Präsident Compoarè kam 1987 selbst durch einen Militärputsch an die Macht und soll maßgeblich an der Ermordung des westafrikanischen Revolutionär Thomas Sankara beteiligt gewesen sein.
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