„Compact with Africa“: COVID-19 bestimmt die Tagesordnung

„Compact with Africa“: COVID-19 bestimmt die Tagesordnung

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© Paul Kagame, flickr.com
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Die Regierungschefs zwölf afrikanischer Länder kamen mit Vertretern der G20 zusammen, um über zukünftige Kooperationen zu beraten.

Vergangenen Freitag traf sich die Initiative „Compact with Africa“ zu ihrem bisher vierten Treffen in Berlin. Zu dem Treffen, welches teilweise online abgehalten wurde, kamen die Regierungschefs der zwölf an der Initiative beteiligten afrikanischen Länder mit Vertreter*innen der G20 und weiteren staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen zusammen. Auf Seiten der afrikanischen Länder nahmen Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, die Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien an dem Gipfel teil.

Im Rahmen des „Compact with Africa“ werden üblicherweise Wirtschaftsreformen und Möglichkeiten von privaten Investitionen in afrikanischen Ländern thematisiert, wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo Félix Tshisekedi und Südafrikas Cyril Ramaphosa im Anschluss an die Konferenz aussagte. Merkel betonte, dass aufgrund der COVID-19-Pandemie verstärkt Investitionen in das Gesundheitswesen erreicht werden müssen.

Wie Félix Tshisekedi, der neben seinem Präsidialamt gleichzeitig den Vorsitz der Afrikanischen Union innehat, ergänzte, sei es außerdem notwendig Technologie und Rechte auf geistiges Eigentum zu transferieren. Dies sei wichtig, um COVID-19-Impfstoff auch in afrikanischen Ländern herstellen zu können und Bürger*innen von einer Impfung zu überzeugen. Präsident Tshisekedi berichtete weiterhin, dass in der Demokratischen Republik Kongo die Wirksamkeit zweier Anti-COVID-19-Medikamente nachgewiesen werden konnte. Somit kann das Medikament bei der Heilung zum Einsatz kommen und einen bedeutenden Beitrag für weitere Forschungen zu Heilmethoden gegen das Coronavirus leisten.

Neben politischen Entscheidungsträger*innen war auch Professor Uğur Şahin, Gründer und Vorstandsvorsitzender von BioNTech, anwesend. Er berichtete, dass es möglich sei Expertise und Technologie zu exportieren und Impfstoffproduktionsanlagen an verschiedenen Orten auf dem afrikanischen Kontinent zu errichten. Laut Şahin plant BioNTech in Zukunft Produktionsstätten für Malaria- und Tuberkulose-Impfstoffe in Ruanda und Senegal aufzubauen.

Die „Compact with Africa”-Initiative besteht seit 2017 und wurde unter der deutschen G20-Präsidentschaft ins Leben gerufen. Neben dem Anspruch Bedingungen für private Investitionen in Afrika zu verbessern, hat sich die Gruppe zum Ziel gesetzt mehr Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem Kontinent zu schaffen.

Text: Steffen Thomsen