Compact with Africa – Gipfeltreffen in Berlin

Compact with Africa – Gipfeltreffen in Berlin

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DIe Initiative "Compact with Africa", die vor zwei Jahren anlässlich des deutschen G20-Vorsitzes ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Investitionen auf dem afrikanischen Kontinent zu fördern und gleichzeitig für eine Verbesserung der Lebensbedingungen einzustehen. Heute findet ein Treffen der beteiligten Staatschef*innen im Kanzleramt in Berlin statt.

Beim heutigen Treffen der CwA-Mitglieder wird über die Zukunft der Initiative gesprochen. © Emmaunuel K. Agbelessessy

Vielleicht ist es den Berliner*innen unter Ihnen aufgefallen: In der Hauptstadt tummeln sich derzeit zahlreiche afrikanische Staatsoberhäupter sowie das Who-is-Who deutsch-afrikanischer und inner-afrikanischer Wirtschaftsbündnisse. Im Rahmen der G20-Initiative Compact with Africa (CwA) hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die dreizehn Staats- und Regierungschefs der Compact-Partnerländer und Südafrikas sowie die Spitzen weiterer Institutionen wie Weltbank (WB), Afrikanische Union (AU), Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), Internationaler Währungsfonds (IWF) und andere zur nun dritten Konferenz des CwA nach Berlin eingeladen.

Doch wie immer bei internationalen Konferenzen, bei denen wirtschaftliche Interessen mit Wünschen nach diversen Verbesserungen von Lebensbedingungen zusammenkommen, gab es auch viele kritische Stimmen bereits im Vorfeld. Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin von Brot für die Welt, zum Beispiel macht deutlich: „Den Ankündigungen müssen Taten folgen. Stattdessen soll nun über die Hälfte der vor einem Jahr im Rahmen des Compact in Aussicht gestellten Milliarde Euro deutschen und europäischen Mittel- und Großunternehmen vorbehalten bleiben. Wir appellieren an die Kanzlerin, deutlich mehr Mittel kleinen und mittleren afrikanischen Unternehmen zugänglich zu machen, sodass lokale Märkte, lokale Produktion und lokale wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden. Internationalen Unternehmen dürfen gegenüber afrikanischen Unternehmerinnen und Unternehmern keine Vorteile eingeräumt werden.“ Die Kanzlerin indes ist optimistisch, dass sowohl Europa als auch Afrika profitieren werden, und will sich um Kooperation auf Augenhöhe bemühen.

Medienberichten zufolge wird Deutschland am Rande der Konferenz zudem eine sogenannte Pan-African Mobility Alliance auf den Weg bringen. Auch der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft (AV) organisiert gemeinsam mit der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) den „G20 Investment Summit – German Business and the CwA Countries“. Wir sind gespannt, welche Ergebnisse das Treffen bringt, und was von den Beschlüssen in unser aller Lebensrealitäten einfließen wird.

Julia Bittermann