Emmanuel Jal & Nyaruach: Musik als Botschaft für den Frieden – Freikarten...

Emmanuel Jal & Nyaruach: Musik als Botschaft für den Frieden – Freikarten zu gewinnen!

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Emmanuel Jals Biographie als ehemaliger Kindersoldat ist leider nicht so ungewöhnlich, wie man hoffen möchte... Heute ist die Musik seine Waffe. Für ein Konzert mit ihm und Sängerin Nyaruach verlosen wir Freikarten. Viel Glück!

Emmanuel Jal und Nyaruach wertschätzen die Kultur ihrer Heimat auf dem gemeinsamen Album "Naath". Sie präsentieren es derzeit live in ganz Europa. © promo

Sein genaues Geburtsjahr kennt Emmanuel Jal nicht, aber er dürfte um 1980 in dem Dorf Tonj im Süden des Sudan geboren sein. Schon als er sieben Jahre alt war, musste er seine Familie verlassen, um mit der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) aus dem mehrheitlich christlichen Süden des Landes gegen die Streitkräfte der muslimischen Regierung zu kämpfen. 1991 desertierte er zusammen mit 400 anderen Kindern. Nur zwölf Kinder überlebten die Flucht.
Im Lager von Waat erregte Emmanuel Jal die Aufmerksamkeit der Engländerin Emma McCune, einer Mitarbeiterin der Hilfsorganisation „Street Kids“. Sie adoptierte den von fünf Jahren Krieg gezeichneten Kindersoldaten Emmanuel Jal und schmuggelte ihn über die Grenze nach Kenia. Mit Unterstützung ihrer Freunde in Nairobi konnte er eine Schule besuchen, wo er sein musikalisches Talent entdeckte. Nach ersten Auftritten mit verschiedenen Gospel-Gruppen fand er schließlich im Rap die adäquate Form, seine traumatischen Erfahrungen als Kindersoldat zu verarbeiten und seine Schlussfolgerungen daraus an andere weiterzugeben.
Als die sudanesische Regierung und die Volksbefreiungsarmee des Sudan 2005 nach einem Vierteljahrhundert Bürgerkrieg endlich einen Waffenstillstand vereinbarten, gab Emmanuel Jal aus dem christlichen Südsudan zusammen mit dem muslimischen Musiker Abdel Gadir Salim aus dem Norden des Landes ein historisches Konzert in der Hauptstadt Khartoum. Sie drückten damit die Hoffnung beider Seiten auf eine gemeinsame Zukunft in Frieden aus. Eine Studioversion dieser musikalischen Begegnung ist auf der CD „Ceasefire” erschienen, und der Song „Gua” („Friede”) wurde in Kenia ein Hit.
Jal singt und rappt auf Englisch, Arabisch, Swahili, seiner sudanesischen Muttersprache Nuer und der verwandten Sprache Dinka. Die im Mai 2008 veröffentlichte CD trägt denselben Titel wie der Dokumentarfilm, der die erstaunliche Odyssee von Jal von seiner Kindheit bis heute erzählt: „War Child”. Hier entdeckt man seinen unbezwingbaren Geist und seine Botschaft des Friedens für die Welt. Sein Wandel begann, als er die Musik als Waffe entdeckte. Heute ist er Sprecher von „Stop the Use of Child Soldiers” und seit 2006 Botschafter der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam. Außerdem ist er mittlerweile ein weltweit bekannter Hip-Hop-Musiker, der unter anderem am Soundtrack zum Leonardo DiCaprio-Film „Blood Diamond” mitgearbeitet hat. Am 27. Juni 2008 trat er im Londoner Hyde Park vor 50.000 Menschen bei einem Konzert zum 90. Geburtstag von Nelson Mandela auf. Drei Alben folgten: „See Me Mama” (2012), „The Key” (2014) und – gemeinsam der Sängerin Nyaruach – „Naath” (2018). Naath bezieht sich auf das Land und die Sprache des Königreichs von Kush und reflektiert über die Widerstandskraft des südlichen Sudans und seiner kulturellen Vielfalt.
Emmanuel und seine Schwester Nyaruach wurden während des Krieges als Kinder voneinander getrennt. Ihre ergreifenden Lyrics und die lebendige Musik zelebrieren die Kultur ihres Landes, trotz aller Probleme, die sie in ihrer Heimat erlebt haben.
Zusammen sind die beiden kommende Woche live im Gretchen, Berlin, um auch uns ihre Geschichte zu erzählen – mit guter Musik natürlich.

Wer dabei sein will, zahlt im Vorverkauf 18 Euro, zzgl. Gebühr, oder 22 Euro an der Abendkasse. Für zwei mal zwei glückliche Leser*innen haben wir jedoch auch Freikarten am Start: Wer gewinnen möchte, schreibt uns einfach bis zum 22. November 2019 eine Email mit dem Betreff „Jal & Nyaruach“ an leser@lonam.de.
Wann: 27. November 2019, Einlass ab 20.00 Uhr
Wo: Club Gretchen, Obentrautstraße 19-21, 10963 Berlin