Das Tabakverbot in Südafrika
Während der verschärften Sicherheitsmaßnahmen rundum das Coronavirus wurde Ende März in Südafrika zudem ein Verbot erlassen, welches den Verkauf von Tabak verbietet.
In Südafrika gibt es, laut ZDF, ungefähr zehn Millionen Raucher*innen. Diese Menschen, so die Begründung der südafrikanischen Regierung, könnten durch Corona besonders gefährdet werden. Das mittlerweile drei Monate andauernde Tabakverbot soll demnach Raucher*innen schützen und das Kollabieren von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen verhindern.
Kritisiert wird die Vorgehensweise der Regierung nicht nur von den betroffenen Raucher*innen, sondern auch von der Tabakindustrie und Wirtschaftswissenschaftler*innen. Letztere befürchten, dass das Verbot nicht zu einer Entwöhnung der Raucher*innen beiträgt, sondern diese in die Kriminalität führt. Denn Straßenhändler*innen und Verkäufer*innen in Geschäften bieten weiterhin Tabakwaren an: illegal, oft zum doppelten Preis und von minderer Qualität. So prognostiziert der Wirtschaftswissenschaftler Corné Van Walbeek, dass der illegale Markt durch das Tabakverbot wachsen und sich verfestigen wird. Dadurch macht nicht nur die Tabakindustrie Verluste, sondern auch der Staat, da von den Einnahmen der unter dem Ladentisch verkauften Zigaretten keine Steuern erhoben werden können.
Raucher*innen in Südafrika müssen mindestens noch einen Monat ausharren: Die Besprechung des Eilantrags auf die Abschaffung des Tabakbanns wurde von der Regierung auf August verschoben.
Jessica Lawson