Deutscher Firmenchef plant Museum für afrikanische Kunst
Der ehemalige Chef von Puma will in Südafrika ein Museum für afrikanische Gegenwartskunst eröffnen. Es ist das erste dieser Art auf dem Kontinent.
Jochen Zeitz, ehemaliger Puma-Direktor, will in Südafrika mit seiner privaten Kunstsammlung ein Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst gründen, das Zeitz Museum for Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA). Es wird das erste Museum des Kontinents, das sich auf afrikanische Gegenwartskunst spezialisiert und soll jährlich eine Million Besucher anlocken.
Dazu entschied sich der gebürtige Mannheimer für die Zusammenarbeit mit David Green, dem Geschäftsführer des luxuriösen Einkaufszentrums V&A Waterfront in Kapstadt. In einem von Green umgebauten Getreidesilo in Kapstadt sollen nun die Werke afrikanischer Künster_innen ausgestellt werden, die Zeitz seit acht Jahren gesammelt hat. Das Kunstmagazin art bezeichnete seine Sammlung als die derzeit wohl bedeutendste Zusammenstellung zeitgenössischer afrikanischer Kunst.
Doch es gibt auch Bedenken zu dem Vorhaben. Der südafrikanische Kunstkritiker Matthew Blackman kritisiert, dass nur eine einzelne Person für die Auswahl der Werke zuständig sei. Dies sei Besorgnis erregend, da das Museum den Anspruch erhebe, mit seiner Sammlung die moderne afrikanische Kunst zu repräsentieren. Zudem bestehe die Gefahr, dass sich das Museum zu sehr an westlichen Standards orientieren könnte. Denn sowohl der Gründer als auch der Architekt des Zeitz MOCCA sind Europäer, der Kurator Mark Coetzee ist Weißer Südafrikaner.
Miriam Laschinski
Foto: The old grain silo at the Victoria & Alfred Waterfront in Cape Town, South Africa is being repurposed to house the Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MoCAA) scheduled to open to the public in February 2017; von HelenOnline, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons