Deutschland: Forderungen nach Anerkennung finden immer mehr Gehör

Deutschland: Forderungen nach Anerkennung finden immer mehr Gehör

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Foto: Afrika Medien Zentrum

Es scheint die Sonne und Musik tönt aus einem alten Mercedes-Bus über den Platz. Das Schild der U-Bahn Station Mohrenstraße wird von einem großen Plakat mit der Aufschrift Nelson-Mandela-Straße verdeckt. Die Versammelten sprechen angeregt miteinander und stehen gemeinsam für eine Sache ein, der es ansonsten in der Gesellschaft an Präsenz fehlt. Dieses Jahr am vergangenen Samstag, versammelten sich rund 300 Leute, um die Forderungen vom Komitee für ein afrikanisches Denkmal in Berlin und weiteren Organisationen, zu unterstützen

Der erste Gedenkmarsch fand vor 8 Jahren statt und startete mit einer geringen Anzahl von 10 Interessierten. Doch im Laufe der Jahre fand die Demonstration immer mehr Zuspruch. Mittlerweile wird schon befürchtet, dass nächstes Jahr, nicht mehr alle Teilnehmer auf das traditionelle Familienfoto passen werden, bemerkt Koordinator des Komitees Moctar Kamara. Anscheinend trifft die Veranstaltung einen Nerv in der Gesellschaft. Obwohl das Gedenken an die Opfer im Vordergrund steht, wird auch die Anerkennung und ehrliche Aufarbeitung des Völkermordes in Namibia durch die deutschen Kolonialherrscher gefordert. Dies solle vor allem durch ein Denkmal geschehen, welches einen Ort der Erinnerung für folgende Generationen schaffen würde. Neben dieser symbolträchtigen Forderung, sollen außerdem Reparationen gezahlt werden, wie an jedes andere Volk, welches einer Kriegshandlung zum Opfer fiel auch.

Es werden aber nicht nur die Taten und Probleme in der Geschichte aufgegriffen, sondern auch die Missstände in der heutigen Zeit. So wird zum Beispiel das Humboldt-Forum deutlich kritisiert. Diese beherbergt immer noch menschliche Überreste von Afrikanern, an denen während des Nazi-Regimes unter mehr als unwürdigen Umständen, geforscht wurde. Es gilt diese Überreste an ihr Herkunftsland zurückzugeben, da die Menschen damals mit Gewalt und unter Zwang nach Deutschland gebracht wurden.
Außerdem wurde gemahnt aus der Zeit des Kolonialismus zu lernen und nicht die gleichen Fehler wie damals nur unter anderem Deckmantel, angepasst an die heutige Zeit, wieder zu begehen. Auch deshalb wurde das symbolträchtige Datum des Abschlusses der Kongokonferenz, am 22.02.1885 gewählt. Um aus den Fehlern der Geschichte zu lernen und nicht zu wiederholen. Ein weiteres großes Projekt stellt die Umbenennung der Mohrenstraße in Nelson-Mandela-Straße dar. Der neue Name soll den alten, längst überholten ablösen und eine Würdigung der Werte Nelson Mandelas vertreten anstatt zu diskriminieren.

Auch in den nächsten Jahren wollen die Veranstalter mit dem Marsch durch die Mitte Berlins die angesprochenen Themen auch immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rücken und rechnen mit weiter steigender Resonanz.

 

Kyra Hertel

 

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