Die Mittelmeer-Monologe

Die Mittelmeer-Monologe

0 1098
Die Mittelmeer-Dialoge erzählen von den tragischen Erlebnissen Geflüchteter © Fabian Jung
Die Mittelmeer-Dialoge erzählen von den tragischen Erlebnissen Geflüchteter © Fabian Jung

So häufig wie gestern Abend habe ich lange keine Gänsehaut mehr verspürt. Auch nach der Veranstaltung gehen meine Gedanken immer wieder zu dem Stück zurück. Ich war zu Besuch bei dem Theaterstück „die Mittelmeermonologe“ und dieses Stück hat es geschafft, seine Besucher*innen komplett in seinen Bann zu ziehen.

Vier Schauspieler*innen stehen auf der Bühne. Sie repräsentieren Menschen, die aus ihren Heimatländern über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet sind und Aktivist*innen, die Menschen in Seenot retten. Jede*r erzählt von ihrer*seiner persönlichen Geschichte. Das Erlebte der Flüchtenden ist unbeschreiblich. Als Zuschauer*in wird man unvermeidlich in die persönlichen Geschichten mit hineingesogen. Die Aktivist*innen erzählen von ihren Einsätzen, der Schwierigkeit Entscheidungen zu treffen und den Schuldgefühlen, die sie belasten, obwohl sie Menschenleben gerettet haben. Es geht um die Politik von und die Zusammenarbeit mit deutschen Behörden, der lybischen Küstenwache und italienischen Seenotrettungsstellen.

Begleitet wird das Theaterstück von einer Violinistin. Die Protagonist*innen sprechen die Zuschauer*innen direkt an. Mal flüstern sie, mal erheben sie ihre Stimme lauter – immer jedoch berühren ihre Ausrufe die Zuschauer*innen direkt und sorgen für eine Gänsehaut. Das Stück lässt einen voller Emotionen und gleichzeitig doch sprachlos zurück.

Im Anschluss an das Stück findet ein Publikumsgespräch mit Aktivist*innen statt. Bei der gestrigen Veranstaltung am 13. September, waren Till Rummenhohl, Stellvertretener Vorsitzender von SOS Méditerranée sowie Nafee vom Verein #wAlman zu Gast.

Das Theaterstück wird in deutscher Sprache aufgeführt und in arabisch, englisch und französisch übertitelt.

Zu sehen ist das Stück noch bis einschließlich November 2021.

Tickets gibt es HIER. Und den Trailer DORT.

Text: Carolin de Schutter