Ein südafrikanischer Sieg im WAFCON-Finale

Ein südafrikanischer Sieg im WAFCON-Finale

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Zusammen mit dem südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa feierte das Siegerteam am 27. Juli ihren Titel. © GovernmentZA, Photo: GCIS, Flickr.
Zusammen mit dem südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa feierte das Siegerteam am 27. Juli ihren Titel. © GovernmentZA, Photo: GCIS, Flickr.

Mit 2:1 besiegte Südafrika die marokkanischen Gastgeberinnen beim 14. Women’s Africa Cup of Nations in Rabat. Doch nicht nur für die Südafrikanerinnen, auch für den gesamten afrikanischen Frauenfußball schien die diesjährige Auflage des Kontinentalwettbewerbs eine große Bedeutung zu haben.

Nach der Corona-bedingten Pause 2020 wurde der WAFCON im Juli dieses Jahres in Marokko ausgerichtet. Organisiert von der Afrikanischen Fußballkonföderation (CAF) kämpften die Frauen-Nationalmannschaften Afrikas um den Pokal, der am 23. Juli schließlich von den südafrikanischen „Banyana Banyana“ strahlend in die Höhe gestemmt wurde. Anstatt der vorherigen acht, standen sich dieses Jahr zwölf afrikanische Nationalteams im Rahmen des WAFCON gegenüber.

Nachdem Sambia die Turnierfavoritinnen Nigeria im Spiel um die Bronzemedaille mit 1:0 besiegte, begegneten sich im Finale Marokko und Südafrika. Vor allem in der zweiten Halbzeit stieg die Spannung im Stade Moulay Abdallah in Rabat: Der südafrikanischen Stürmerin Hildah Magaia, die sonst in Südkorea für Sejong Sportstoto spielt, gelang der entscheidende Doppelschlag, der ihr Team zum Sieg führen sollte. Keine zehn Minuten vor Schluss erzielte Rosella Ayane noch ein Anschlusstor für die marokkanischen „Atlas-Löwinnen“, doch es reichte nicht mehr: Nach Abpfiff feierte das südafrikanische Team ausgelassen ihren zwei-zu-eins Sieg, und damit den ersten Turniersieg ihrer Mannschaft in der Geschichte des Africa-Cups. Bisher hatte es nur für Silber gereicht und das Turnier war vor allem von den elffachen Titelträgerinnen Nigeria dominiert worden. Doch auch für das somit zweitplatzierte Marokko lässt sich das diesjährige WAFCON trotz der Finalniederlage als großer Erfolg deuten: Obwohl die Gastgeberinnen zunächst als Außenseiterinnen galten, überraschten sie mit konstant guten Leistungen und erreichten so als erste nordafrikanische Mannschaft überhaupt das Finale. Wie alle Halbfinal-Teams, hat sich Marokko so für die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland nächstes Jahr qualifiziert – auch hier ist es die erste Teilnahme der Marokkanerinnen. Zudem wurde die marokkanische Spielführerin Ghizlane Chebbak zur Spielerin des Turniers ernannt.

Die Bedeutung des diesjährigen WAFCON scheint noch weiter zu reichen: Nicht zuletzt der Rekord von etwa 53.000 Stadionszuschauer*innen beim Finalspiel zeigt, dass der Frauenfußball an Ansehen gewonnen hat. Noch dazu waren zum ersten Mal drei weibliche Trainerinnen involviert, darunter auch Südafrikas Trainerin Desiree Ellis, die bei den CAF Awards 2022 den Titel der Trainerin des Jahres erhielt.

Doch obwohl auch das Preisgeld anstieg, und nun bei 500.000 US-Dollar für die Siegerinnen liegt, stellt es dennoch nur ein Zehntel der 5 Millionen Dollar Vergütung dar, die an das männliche Gewinnerteam des Africa-Cups gehen. Diese Diskrepanz wurde auch von Südafrikas Präsidenten Ramaphosa bei der Willkommensveranstaltung für die „Banyana Banyana“ hervorgehoben. „Sie verdienen den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit, die sie leisten“, sagte er in seiner Rede. „Ihr habt das Beste verdient. Willkommen zu Hause, Champions von Afrika.“

Sara Schuch

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