Ermittlungsversäumnisse haben Folgen

Ermittlungsversäumnisse haben Folgen

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Volker Beck wirft Ermittlungsbehörden in Dresden „nachlässiges Vorgehen“ vor.

Nach und nach werden Details über das Vorgehen nach dem Tod von Asylbewerber Khaled Idris Bahray bekannt, die den Grünen-Politiker Volker Beck dazu veranlassen, eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen möglicher Strafvereitelung im Amt zu stellen. Der Bundestagsabgeordnete weist darauf hin, dass bei der Aufklärung des Todesfalls Versäumnisse von Seiten der Polizei aufgetreten sind; man habe zuerst ein Fremdverschulden ausgeschlossen und erst nach der Obduktion – die Messerstiche an Hals und Brust ergab – die Spurensicherung an den vermeintlichen Tatort geschickt. Das war 30 Stunden nach der vermuteten Tat. In dieser Zeit konnten Passanten, Journalisten und andere ungehindert an den Ort, an dem Khaled Idris Bahrays Leiche gefunden wurde.

Die Oberbürgermeisterin Dresdens Helma Orozs ruft dazu auf, keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen. Sie sei sich sicher, dass Staatsanwaltschaft und Polizei für eine schnelle Aufklärung des Falls sorgen werden. Allerdings sollten sie sich damit beeilen. In sozialen Medien wird bereits viel gemutmaßt und darüber diskutiert, wie man bei einem solchen Fall zunächst Fremdverschulden ausschließen kann, wie es die Dresdner Polizei tat. Insbesondere nach dem bekannt wurde, dass bei dem Opfer vor einigen Wochen Hakenkreuze an die Wohnungstür gemalt wurden.

Aber es gibt auch viel Anteilnahme und erste Solidaritäts-Veranstaltungen. Am Donnerstag wurde vor der sächsischen Landesvertretung in Berlin eine Mahnwache abgehalten. Der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland ruft zu einer Solidaritäts-Demonstration am Samstag (17. Januar) in Dresden auf.

Siehe auch: http://www.lonam.de/nach-mord-in-dresden-asylbewerber-in-angst/

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