Ghana: Das Geschäft mit der Religion

Ghana: Das Geschäft mit der Religion

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Der deutsche Filmemacher Johannes Krug steckt inmitten der Vorbereitungen für seine erste Serie. Im Netz sucht er nach finanzieller Unterstützung für seine fiktive Erzählung, die verblüffende Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit in den Straßen Accras hat.

Produzent Johannes Krug bei der Arbeit

Im Zuge seines Diplomstudiums der Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg schrieb der Filmemacher Johannes Krug aus Deutschland das Drehbuch zur Pilotfolge der vierteiligen Miniserie. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Protagonisten Kwame und Joshua aus Accra, die mit Straßenpredigten ihr Geld verdienen. Sie verkaufen kurze Segnungen an Passant_innen und missionieren im religiösen Sinne. „DIVINE419“, wie die Serie heißen soll, soll noch in diesem Sommer gedreht werden. Um alle Vorbereitungen zu treffen, reiste Produzent Krug in dieser Woche nach Ghana. Zur Realisierung der Pilotfolge „HAWKERS HUSTLE“ ruft der Produzent über die Crowdfundingplattform Startnext dazu auf seine Pilotfolge finanziell zu unterstützen. Im Interview überzeugt Johannes Krug mit seinem Witz und sprühenden Ideen. Obwohl das Projekt erst in den Startlöchern steht, wirkt sein Konzept gut durchdacht. Nach einem Auslandsjahr in Ghana nutzte Johannes Krug seine dort gesammelten Eindrücke, um während einer Drehbuchvorlesung ein Exposé für einen Spielfilm zu schreiben, das nun als Grundlage für die Serie dient, deren Folgen jeweils 30 Minuten lang werden sollen.

Kwame träumt schon seit seiner Kindheit von einer Schauspielkarriere. Gemeinsam mit seinem Freund Joshua nutzt Kwame sein schauspielerisches Talent um mit dem Verkauf von Predigten auf den Straßen von Accra Geld zu verdienen. Dabei gibt sich Joshua in der Öffentlichkeit als blind aus und wird anschließend von Kwame auf rätselhafte Art geheilt. Das Schauspiel soll die direkte Bindung zu Gott beweisen und Kranke davon überzeugen in die Kräfte von Kwame und Joshua zu investieren, um durch sie zu einem Wunder zu gelangen.

Foto: Meike Schmack
Foto: Meike Schmack

Die Serie soll über den Missbrauch der Religion in Ghana aufklären. Im Interview mit LoNam macht Produzent Krug deutlich, dass es ihm aber wichtig sei nicht nur die Tätigkeit der Prediger zu kritisieren, sondern sich zusätzlich auf die Entwicklung der beiden Protagonisten zu fokussieren. Zentral für den 24-Jährigen sei es, einen Film zu kreieren, der zum kritischen Nachdenken anregt, aber gleichzeitig auch humorvolle Elemente transportiert. Krug selbst sei kein Sympathisant der zahlreichen Prediger, die nicht nur auf den Straßen sondern auch im ghanaischem Fernsehen stark präsent sind.

Auf der Crowdfundingplattform Startnext erklärt Produzent Krug mehr über sein Projekt und ruft dazu auf seine Serie finanziell zu unterstützen. Die Kampagne läuft noch bis 23. August 2018.

Julia Hochrainer

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