Good Governance Namibia: Mo-Ibhrahim-Preis würdigt Regierungspräsidenten
Namibia. Zum vierten Mal in acht Jahren wurde der mit über fünf Millionen Dollar dotierte Mo-Ibrahim-Preis für Good Governance vergeben.
Hifikepunye Pohamba regierte Namibia zehn Jahre lang. Ende März wird er weichen, um dem im Dezember letzten Jahres gewählten Hage Geingob Platz zu machen. Beide sind Parteimitglieder der SWAPO, die 1989 den Unabhängigkeitskampf gegen Südafrika gewonnen hatte und seitdem die Regierung stellt.
Nun würdigte die Mo-Ibrahim Stiftung den Präsidenten für seine Gesetzes- und Verfassungstreue. Pohamba habe große Fortschritte in der Bildung und HIV-Aufklärung erzielt und stehe für nationale Versöhnung und Verfestigung der Demokratie ein. Damit hat sich Pohamba gegen Mwai Kibaki, den ehemaligen Präsidenten Kenias, durchgesetzt.
Seit seiner Einführung 2007 ist der Preis bereits nach Mosambik, Botswana und Kap Verde gegangen. Vier Jahre lang war allerdings auch kein würdiger Preisträger gefunden worden. Die Auszeichnung, mit fünf Millionen US-Dollar dotiert, wird über zehn Jahre verteilt ausgezahlt, anschließend erhält der Preisträger weitere 200.000 US-Dollar jährlich auf Lebenszeit.
Der Mo-Ibrahim-Preis, gestiftet durch den gleichnamigen sudanesischen Milliardär, soll afrikanische Regierungsoberhäupter dazu ermutigen, nachhaltig und im Interesse des Volkes zu regieren. Pohamba hat bereits angekündigt, einen Teil des Geldes in seine Stiftung zur Förderung benachteiligter Studenten_innen fließen zu lassen.
Auch wenn die Preisverleihung in manchen Medien infolge ihrer niedrigen Mindeststandards als Farce beschrieben wird – die Botschaft der Stiftung und die Aufmerksamkeit, die dem eher unbekannten Namibia dadurch zuteil wird, kann man nur zu begrüßen. Die Auszeichnung strebe schließlich nicht Good Governance in Perfektion an, sondern zeichne Politiker aus, die das Leben der Bevölkerung in ihrem Land zum Besseren gewendet hätten, so Graca Machel, Mitglied des Preisverleihungskomitees.
Sandra Lippert