Keine Besserung in Sicht

Keine Besserung in Sicht

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Der Welternährungstag steht dieses Jahr unter dem Motto “Agricultural cooperatives – key to feeding the world”, doch ob landwirtschaftliche Zusammenschlüsse die Lösung gegen den weltweiten Hunger sind, bleibt dahin gestellt. Zwar leiden heute nur noch 870 Millionen Menschen chronisch an Hunger, in den 1990 er Jahren waren es noch mehr als eine Milliarde, doch die Zahlen sind trotzdem alarmierend und zeigen keinesfalls eine Besserung des Problems. Ursachen für den weltweiten Hunger sind vor allem die ungleiche Verteilung von Lebensmitteln. so könnte theoretisch die aktuelle Produktion den Großteil der Weltbevölkerung ernähren. Doch leider werden Lebensmittel in Überflussgesellschaften wie zum Beispiel in Amerika und Europa zu Hauf weggeschmissen, allein in Deutschland landen jährlich rund 20 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Weitere Usachen sind steigende Lebensmittelpreise, hervorgerufen durch die derzeitige Wirtschaftkrise und vor allem durch Lebensmittelspekulationen auf Grundnahrungsmittel. Dadurch werden Preise künstlich in die Höhe getrieben. Preisschwankungen kommen als erstes bei den ärmsten der Nahrungsmittelkette an und führen dazu, das sich der Kleinbauer in Äthiopien ein Kilo Reis nicht mehr leisten kann. Am Sonntag, 14.10.12 , zog in Berlin anlässlich des Welternährungstages ein Protestmarsch vors Kanzleramt mit der Vorderung, Lebensmittelspekulationen zu stoppen. Ob ein entsprechender Gesetzentwurf verabschiedet wird, bleibt abzuwarten. Um den weltweiten Hunger zu stoppen, ist jedoch noch eine weitere Ursache zu bekämpfen; diese liegt bei den Entwicklungsländern selbst. Laut Schätzungen der FAO gehen circa 65% der Ernten in Entwicklungsländern vom Feld auf dem Markt verloren. Um dem entgegenzuwirken, wird moderne Technik benötigt. Deutschland ist mit einem Viertel Anteil einer der führenden Exporteure von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Doch um den weltweiten Hunger zu bekämpfen, muss weit mehr getan werden, darin sind sich die meisten Organisationen einig. Einen interessanten Ansatz zeigt der Dokumentationsfilm "Voices of Transition" . Dieser wird heute um 19 Uhr im ACUD-Kino mit anschließender Gesprächsrunde vorgestellt. Der Film zeigt das Lebensmodell der lokalen Initiative als einen Lösungsweg und verdeutlicht, wie wir in Zeiten von Klimawandel, Ressourcenverknappung und drohenden Hungersnöten ein umweltbewusstes Leben führen können. Wer selbst aktiv werden möchte, kann eine Petition gegen Nahrungsmittelspekulationen an die Bundesregierung unterschreiben, bei Interesse einfach dem Link folgen :                                  https://www.oxfam.de/gegenspekulation.                                                                                                                                                    Sara Reuter

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