Kletteroase Malawi
Nun schon zum zweiten Mal wird die Sportdisziplin Klettern bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr zu sehen sein. Was vor zehn Jahren noch ein absoluter Nischen-Sport zu sein schien, ist heute mit einer Milliardenschweren Branche verbunden. Ob in einer Halle oder im Gebirge, das Klettern ist zum Weltsensations-Sport geworden.
So gibt es auch in Malawi eine aufkommende Kletterszene, die das Kletter-Potential des Landes aufgrund einer prädestinierten Landschaft bereits erkannt hat. Dazu gehört auch die 20-Jährige Shalom Maholo. Sie ist die erste Frau in Malawi, die der beeindruckenden Aufgabe nachgeht, neue Kletterrouten an Felsen abzustecken, damit diese später von anderen genutzt werden können. Mit ihrer Freude am Klettern möchte sie auch andere Menschen aus Malawi, vor allem Frauen für den Sport gewinnen.
Das Bergmassiv Mulanje mit seinen steinigen Felswänden gehört mit zu den höchsten in ganz Afrika, auch bei Reisenden kommt das gut an. Die Möglichkeit, das Klettern zu einem boomenden Tourismuszweig in Malawi zu machen, erkannten auch die Mitglieder des ClimbMalawi, einer Non-Profit-Organisation aus Malawis Hauptstadt Lilongwe. Sie begleiten Reisende auf Klettertouren und unterhalten ein Outdoor-Kletterzentrum in Lilongwe.
Das Kletterzentrum steht gegen einen frei gewählten Spendenbetrag allen Menschen zur Verfügung. Die Klettercommunity sollte jedem offenstehen und niemanden aufgrund von Herkunft und sozioökonomischen Umständen ausschließen, so die Leitung von ClimbMalawi.
Dennoch stehen dem Ausbau der Community laut eigener Aussage einige Hürden im Weg. So ist die Beschaffung von Ausrüstungen und Zubehör für die Streckenbefestigung in Malawi sehr schwierig, weshalb für viel Geld importiert werden muss. Auch das Entwickeln von neuen Routen geht nur langsam voran, da es nur wenig ausgebildete Routenentwickler*innen gibt.
Aber Shalom Maholo bleibt optimistisch, Malawi zu einer erstklassigen Kletternation zu machen.
Henriette Meyer