Lehrer bestehen auf ein Versprechen von 1997!
Alles was sie wollen, ist, dass ein lang anhaltendes Versprechen endlich eingelöst wird.
Es war im Jahr 1997, als die kenianische Regierung den Lehrkräften des Landes garantierte, dass man die Löhne für ihre Arbeit in den nächsten Jahren aufstocken würde. Die Verzögerung der Lohnerhöhung dauert bis heute an. Jahrelang begründet mit dem Argument der wirtschaftlichen Schwäche des Staates. Doch damit wollen sich die kenianischen Lehrer nicht mehr abspeisen lassen. Sie meinen, nur ein Land, welches in die Bildung der Kinder investiert, kann ein wirtschaftliches Wachstum in der Zukunft erwarten. Diese steht den Kindern seit 2003 kostenfrei zur Verfügung. Nun fordern die Lehrer ihren Tribut.
Der Streik im Juli ist nur die Fortsetzung einer ganzen Serie von Aufständen in öffentlichen Klassenzimmern. Schon 2011 und auch 2012, legten Lehrkräfte die Kreide beiseite. In diesem Jahr waren es insgesamt 24 Tage, bei denen 200.000 Beamte teilnahmen. Je nach Position, fordern die Lehrkräfte 105 bis 200 Prozent mehr Gehalt, plus zusätzlich, eine Beteiligung an Wohngeld, sowie Krankenversicherung durch den Staat und eine Pendlerpauschale.
Nach einigen Verhandlungen zwischen der kenianischen Regierung und der „Kenya National Union of Primary Education Teachers“ werden die Löhne in den nächsten zwei Jahren nun um 184,5 Millionen US-Dollar steigen. Außerdem sollen einzelne Anrechnungen für, beispielsweise, Lehrer mit Anspruch auf Pendlerzuschüsse individuell geprüft werden. Die volle Umsetzung der versprochenen Lohnerhöhungen von 1997 wird es jedoch nicht geben. Dafür möchte man sich dafür einsetzen, dass das Tempo der öffentlichen Schulen an das der Privatschulen angepasst wird, so dass diesen Kindern beim Lernen kein Nachteil entsteht.
Zusätzlich beabsichtigt die Regierung die Umsetzung des kontrovers diskutiertem „Laptop-Project“ (ein Wahlversprechen Kenyattas) zu gewährleisten. Kritiker halten diese Zusicherung für eine Farce. Sie wettern, die Regierung solle sich erst einmal um die nötige Grundausstattung der Klassenräume und die angemessene Bezahlung der Lehrer kümmern, anstatt in Luxusequipment, wie Laptops zu investieren.
Im Rahmen dessen, was die Lehrerschaft vom Staat gefordert hat, haben sie nur einen Bruchteil aushandeln können. Daraus folgt wohl, dass der nächste Streik nur eine Frage der Zeit sein werden wird.