MINUSMA endet in Mali nach einem Jahrzehnt

MINUSMA endet in Mali nach einem Jahrzehnt

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Britische Blauhelm-Soldaten in Mali ©Capt George Christie, UK MOD Crown - Wikimedia
Britische Blauhelm-Soldaten in Mali ©Capt George Christie, UK MOD Crown - Wikimedia

Die Friedensmission der Vereinten Nationen in Mali, bekannt als MINUSMA (Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali), endete offiziell im Dezember 2023, nachdem sie zehn Jahre lang im Land präsent war. Die malische Militärjunta hat den Abzug der UN-Friedensmission aus dem Land angeordnet.

Im Juni 2023 forderte die malische Militärregierung, die 2020 die Macht übernommen hatte, trotz der Angriffe bewaffneter Gruppen in der Sahelzone den Rückzug der MINUSMA aus dem Land. Malis Außenminister Abdoulaye Diop lehnte die Empfehlung von UN-Generalsekretär António Guterres ab, den Aufenthalt der MINUSMA in Mali um ein weiteres Jahr zu verlängern, und erklärte, die UNO hätte es versäumt, eine wirksame Antwort auf die Sicherheitsprobleme im Land zu geben.

Nach Angaben von Fatoumata Kaba, Sprecherin der MINUSMA, wurde in ihrem Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako die UNO-Flagge im Rahmen einer Zeremonie eingeholt, die offiziell das Ende der Mission markierte. Zehn Jahre lang waren über 15.000 Soldaten und Polizisten im Auftrag der UNO in Mali stationiert gewesen. Das UN-Personal verließ schrittweise das Land, der 31. Dezember war der Stichtag für den vollständigen Abzug. Das Camp Mopti in Timbuktu, eines der Hauptlager der UN-Mission, sollte offen bleiben, um das Ende der Mission nach dem 31. Dezember zu bewältigen, aber aus Sicherheitsgründen haben die Vereinten Nationen auch die Kontrolle über dieses Lager abgegeben. In dem Camp waren Friedenstruppen aus Bangladesch und Togo untergebracht, in einer Region, in der es immer wieder zu Gewaltausbrüchen kam.

„Wir haben viel getan, aber es lag definitiv unter den Erwartungen und dem, was nötig gewesen wäre.“

El-Ghassim Wane

Der Leiter der UN-Mission, El-Ghassim Wane, erklärte, es gebe eine „Kluft zwischen dem, was wir tun sollten und dem, was wir tun konnten. Wir haben viel getan, aber es lag definitiv unter den Erwartungen und dem, was nötig gewesen wäre.“ Er fügte hinzu: „Die Agenturen und Programme der Vereinten Nationen waren schon lange vor dem Einzug der MINUSMA in Mali und werden auch nach unserem Abzug dort bleiben.“

Obwohl UN-Missionen nicht darauf abzielen, gegen militante Gruppen in die Offensive zu gehen, wurde die MINUSMA von der malischen Bevölkerung und der Regierung wegen ihrer Unzulänglichkeit angesichts der anhaltenden Gewalt und Instabilität stark kritisiert. Trotz der Anwesenheit der UNO-Friedenstruppen hat die Zahl der gewalttätigen Angriffe in Mali zugenommen, ebenso wie die Zahl der Malier, die sich aufständischen Gruppen anschließen. Der dschihadistische Aufstand hat sich ausgeweitet und einen Großteil des Nordens und Ostens der Sahelzone unregierbar gemacht. Tausende von Menschen wurden getötet und Tausende zwangsumgesiedelt. MINUSMA wird auch als die tödlichste Friedensmission der Welt bezeichnet, bei der mehr als 300 Blauhelm-Soldaten getötet wurden. Eine „Liquidationsphase“ begann im Januar 2024 einschließlich der Übergabe der verbleibenden Ausrüstung an die malischen Behörden.

Die MINUSMA wurde 2013 nach Mali entsandt, nachdem separatistische Rebellen und islamistische Kämpfer, die sich zusammengeschlossen und den Norden Malis besetzt hatten, um einen eigenen Staat zu gründen, einen gewaltsamen Aufstand begonnen hatten. Die UN-Friedenstruppe kam nach 5.000 französischen Soldaten in Mali an, die zur Niederschlagung des Aufstands entsandt worden waren. Hauptziele der MINUSMA waren die Unterstützung des politischen Übergangs im Land nach zwei Militärputschen in den Jahren 2020 und 2021 sowie der Schutz der Zivilbevölkerung durch die Wahrung des Friedens in angespannten Gebieten. MINUSMA unterstützte auch die Entwaffnungsbemühungen und die Bevölkerung hoffte, dass die ausländischen Soldaten dem malischen Militär bei der Zurückdrängung der Rebellen im Norden des Landes helfen würden. Die Aufständischen des Islamischen Staates und eine Al-Qaida-Mitgliedsorganisation namens Jamaat Nusrat al-Islam wal-Muslimin haben jedoch im Laufe der Jahre immer wieder Gewalttaten verübt.

Filipa Pereira

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