Niemand will den deutschen Pass verramschen

Niemand will den deutschen Pass verramschen

0 1405
Mit der neuen Reform soll es möglich werden, die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland zu erhalten. © Bartolomiej Pietrzyk, Shutterstock
Mit der neuen Reform soll es möglich werden, die doppelte Staatsbürgerschaft in Deutschland zu erhalten. © Bartolomiej Pietrzyk, Shutterstock

Es ist soweit, die LoNam Print-Ausgabe für Februar/ März erscheint voraussichtlich in der kommenden Woche. Unser aktuelles Titelthema beleuchtet den heiß debattierten Entwurf zum neuen Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsgesetz in Deutschland. Neben den wichtigsten Informationen dazu, bietet die Ausgabe Raum für die Stimmen, die in der Debatte dringend gehört werden müssen: Unser Redakteur Ralph Meier hat nachgefragt, wie Zugewanderte über die geplante Reform der Einbürgerung in Deutschland denken.

Nur 1,07 Prozent von fast 12 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft haben sich 2020 in Deutschland einbürgern lassen. Dies geht aus einer Publikation des Mediendienst Integration hervor. Die Bundesregierung hält das für zu wenig und plant derzeit, durch eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts die Einbürgerung zu erleichtern. Vertreter*innen der Opposition sind da allerdings anderer Auffassung, so meinte etwa Alexander Dobrindt (CSU), die deutsche Staatsbürgerschaft „zu verramschen“ fördere nicht die Integration und würde die „illegale Migration“ noch vergrößern.

Was denken Menschen ohne deutschen Pass über die deutsche Staatsbürgerschaft?

Florence möchte, wie die beiden anderen, die in diesem Beitrag zu Wort kommen, nur mit Vornamen erscheinen. Sie lebt inzwischen schon lange in Deutschland und hat längst die unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Nach ihrer Promotion an einer deutschen Universität hat sie in den 1990er Jahren auch immer wieder außerhalb Deutschlands gelebt. Meistens in Ländern des afrikanischen Kontinents, inklusive ihres Heimatlandes Madagaskar. Der Grund waren jedes Mal mehr oder weniger lange Jobs im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit oder zuletzt in der medizinischen Nothilfe. Die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, kam für Florence aber nie Frage, weil sie dafür ihre madegassische aufgeben müsste. Da sie doch einmal im Jahr nach Madagaskar fliege, müsste sie dann jedes Mal ein Visum beantragen. „Ich käme mir fremd vor in meinem eigenen Land“, sagt sie. Nach kurzem Überlegen ergänzt sie; an Deutschland schätze sie die Kultur. Hier lebte die Mehrheit ihrer Freunde, und auch deshalb sei das Land ihre „zweite Heimat“.

In dem vollständigen Beitrag für die neue Printausgabe des LoNam-Magazins kommen weitere Menschen zu Wort, für welche die geplanten Gesetzesänderungen eine Rolle spielen würden. Vor allem die angekündigte Option der doppelten Staatsbürgerschaft spielt für die Befragten eine positive Rolle.

Außerdem wird im neuen LoNam-Magazin auch der Lagebericht der Antirassismus-Beauftragten der Bundesregierung vorgestellt. Daneben bietet das Magazin eine Reise durch Madagaskars einzigartige Natur, Infos zu zehn aktuellen, von den Medien ignorierten Krisen auf dem afrikanischen Kontinent, sowie weitere aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur in afrikanischen Ländern und der Diaspora.

Ralph Meier

Zusammengefasst für LoNam-Online von Lina Noll