Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019

Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2019

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Gestern, 11. März 2019, haben die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus begonnen. Sie werden seit 2015 von einer eigenen Stiftung organisiert, die sich die Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zum Ziel gesetzt hat.

Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus koordiniert die Aktionswoche bundesweit.

Bundesweit gibt es mehr als 1.750 Veranstaltungen – so viele wie noch nie. Dazu kommen über 1.000 Freitagspredigten in Moscheen, die sich der Überwindung von Rassismus widmen. Die Auftaktveranstaltung fand im Münchner Rathaus statt.

Angesichts der Ende Mai stattfindenden Europawahlen ist das Motto „Europa wählt Menschenwürde“. Die UN-Wochen sollen dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen, und rassistische Parteien nicht ins Europäische Parlament gewählt werden.

Die UN-Aktionswochen werden in Deutschland von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Aktiv sind viele Städte und Kommunen, Sportvereine, Religionsgemeinden, Gewerkschaften, Unternehmen, Migrantenorganisationen und Aktionsgruppen. Die Vielfalt an Aktionen ist enorm – neben klassischen Veranstaltungsformen wie Vorträgen, Workshops, Ausstellungen und Diskussionen gibt es zahlreiche Aktionen wie etwa „Interkulturelle Kochabende“, „Lichterketten für Menschlichkeit“, „Toleranz durch Tanz“ oder Theateraufführungen und Poetryslams.

Interessante Veranstaltungen zum Thema findet ihr u.A. in:

Karlsruhe am 19.03.2019, 19:00 – „Für alle von uns“ – Schwarze Frauen in Deutschland und das politische Erbe von Audre Lorde, Vortrag von Dr. Marion Kraft, mit künstlerischem Aufschlag von Jazzmin Tutum

Audre Lorde, eine afro-amerikanische Autorin und Dichterin, war an der Entstehung einer afro-deutschen Community in den 1980er Jahren maßgeblich beteilgt. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Geschichte Schwarzer Frauen in Deutschland und wird von der Dub-Poetry Künstlerin Jazzmin Tutum eröffnet.

Hanau am 23.03.2019, 18:30 – Lesung mit Dantse Dantse

Dantse Dantse ist der erste Migrant aus Afrika, der in Deutschland einen deutschsprachigen Verlag gegründet hat, bei dem er neben vielen anderen Themen auch zu Intergration und Rassismus schreibt und veröffentlicht. Basierend auf Berichten anderer Migranten und persönlichen Erfahrungen ließt er über Anfeindungen und Drohungen, die deutschsprachige Schwarze Autoren immer noch erreichen.

Siegen am 23.03.2019, 19:00 – 21:00 – Interkulturelles Begegnungsfest und Konzert mit Aicha la belle Kouyaté und Band

Aicha Kouyaté ist eine vor allem in Westafrika international bekannte Griot-Sängerin. Sie wird gemeinsam mit dem Musiker und Poeten Aziz Kuyateh und Band ein Konzert im Rahmen des Interkulturellen Begegnungsfestes im KrönchenCenter Siegen spielen.

„Die Internationalen Wochen gegen Rassismus haben in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Es besteht die Gefahr, dass rassistische und nationalistische Gruppierungen erfolgreich für das Europäische Parlament mobilisieren. Der Brexit zeigt, wohin das führen kann. Wir brauchen eine breite Bewegung gegen Rassismus und Nationalismus. Wir wollen eine vielfältige und weltoffene Zukunft – und da hat Rassismus keinen Platz. Rassisten und Nationalsten gehören nicht in das Europäische Parlament“ – so Jürgen Micksch, Vorstand der Stiftung gegen Rassismus.